Systemanalyse
Stadt und Kreis Düren suchen Synergieeffekten
Von Redaktion [09.01.2007, 10.22 Uhr]
"Alle Bereiche kommen auf den Prüfstand, es gibt keine Denkverbote. Das gemeinsame Ziel von Stadt und Kreis Düren ist es, möglichst effektive und kostengünstige Verwaltungsstrukturen zu schaffen", kündigten Landrat Wolfgang Spelthahn und Dürens Bürgermeister Paul Larue jetzt ein großes Vorhaben gemeinsam vor der Presse an. Die Suche nach Einsparmöglichkeiten in den beiden Verwaltungshäusern, die nur wenige hundert Meter von einander entfernt liegen, beginnt noch in diesem Jahr.
Am 19. Dezember tagt eine kleine, hochkarätig besetzte Arbeitsgruppe zum ersten Mal, im Frühjahr 2007 werden Zwischenergebnisse erwartet, im gleichen Jahr sollen erste Maßnahmen umgesetzt werden. Aufgabe von Kreisdirektor Georg Beyß, der Dezernenten Dirk Hürtgen und Peter Kaptain von Seiten des Kreises sowie dem städtischen Beigeordneten Johannes Geismann und seiner Amtsleiterkollegen Heribert Küpper und Hans-Werner Klinkhammer ist es, gewachsene Strukturen auf ihre Effizienz hin zu durchleuchten und Vorschläge für deren Modernisierung zu erarbeiten.
Nachdem das Gemeindeprüfungsamt kürzlich sowohl der Stadt- als auch der Kreisverwaltung bescheinigt hat, gut aufgestellt zu sein, lassen sich weitere Effizienzfortschritte vor allem durch Kooperationen erzielen. Und das ist keine Kür, sondern Pflicht. "Wir müssen kreativ sein, sonst sind wir 2017 zahlungsunfähig", wies Bürgermeister Paul Larue auf das "unerträgliche strukturelle Defizit, das wir mit uns herumschleppen", hin. "Wir müssen alles tun, um unsere Haushalte aus eigener Kraft zu konsolidieren", unterstrich auch Landrat Wolfgang Spelthahn und nannte einige Felder für künftige Kooperationen: das geplante Job-Center für Langzeitarbeitslose in Düren, die Ausländerämter, die Volkshochschulen. "Hier gibt es Ansatzpunkte, kostengünstiger zu arbeiten." Wie die Zusammenarbeit von Stadt und Kreis Düren dann in der Praxis aussieht, müsse man von Fall zu Fall entscheiden.
Die Zeit, "die erheblichen Potenziale zu heben", sei günstig. Sowohl in der Stadt- wie in der Kreisverwaltung wechselten demnächst zahlreiche Mitarbeiter in den Ruhestand. Dies sei die Gelegenheit, Strukturen so zu verändern, dass die notwendigen Arbeiten künftig ohne Qualitätseinbußen von weniger Mitarbeitern erledigt werden können. Nur so ließen sich im öffentlichen Dienst mittelfristig nennenswert Kosten sparen. "Wir werden unsere Hausaufgaben machen", kündigten die beiden Verwaltungsleiter an. Sie hoffen, damit zugleich ein Zeichen für die anderen Kommunen an der Rur zu setzen. Im mit 15 Städten und Gemeinden recht kleinteiligen Kreis Düren werde oft genug nicht nur doppelt und dreifach genäht, sondern - Beispiel Bauhöfe - mitunter auch 16-fach.
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