Ausstellung bis Jahresende
"Tritte" und "Schritte" im Kreishaus Düren
Von Redaktion [19.11.2006, 08.02 Uhr]
![]() Sie freuen sich über "Tritte" und "Schritte" im Kreishaus Düren (v.l.): Tanja Grundmann, Sabine Barten, Landrat Wolfgang Spelthahn, Käthe Rolfink, Kaca Celan, Hanna Küpper und Beate Amrehn. |
Tochter May, ein hübsches, blondes Mädchen in einem altertümlichen, langen, roten Kleid, schreitet bei gedämpftem Licht und Kerzenschein unablässig auf und ab. Ihre Mut-ter, in einem schwarzen Gewand, von einem Schleier zart verhüllt, sitzt in sich gekehrt auf einem Stuhl. Die beiden reden. Nacheinander. Übereinander. Zueinander? Miteinander? Die Zuschauer hören ihre Worte. Das Gesagte ist klar, aber das Gemeinte scheint dunkel. Denn es gibt ein Geheimnis zwischen Mutter und Tochter, doch das wird in Samuel Be-cketts Theaterstück "Tritte" nicht ausgesprochen.
"Beckett ist immer schwierig, man muss Beckett fühlen", bestätigt Kaca Celan, dass auch in dem selten aufgeführten Theaterstück "Tritte", das sich der irische Literatur-Nobelpreisträger 1976 zu seinem 70. Geburtstag geschenkt hat, das Unausgesprochene mindestens so wichtig ist wie das Gesagte. "Vorgefertigte Antworten gibt es keine, man muss die richtigen Fragen stellen", weist die Regisseurin des Theater TAS auf Schloss Burgau den Weg. Bei der Aufführung des Stückes im Kunst- und Kulturforum des Kreises Düren honorierten die Zuschauer die Leistung von Tanja Grundmann als Mutter und Sabi-ne Barten in der Rolle der Tochter May mit reichlich Applaus. "Wer hätte gedacht, dass in unserem Kreishaus einmal ein solch anspruchsvolles Theaterstück aufgeführt würde?", bedankte sich Landrat Wolfgang Spelthahn bei allen Mitwirkenden für die gelungene Pre-miere.
n der Tat war es das erste Mal, dass eine Vernissage im Kunst- und Kulturforum ohne Musikbegeleitung stattfand. So folgten "Schritte" auf "Tritte": Die Dürener Handwerksde-signerin Hanna Küpper dokumentiert mit ihrer Ausstellung Stationen ihrer künstlerischen Entwicklung. Bis zum Jahresende zeigt sie Wand- und Raumobjekte, die sie in drei Jahrzehnten aus den verschiedensten Materialien geschaffen hat. "Es sind die Schritte Ihres Lebens", stellte Käthe Rolfink, Vorsitzende des Kreiskulturausschusses, in ihrer Begrüßung fest.
Eine Einführung in das Werk Hanna Küppers gab Beate Amrehn, vor fast 20 Jahren Kommilitonin der Dürenerin an der Akademie für Handwerksdesign in Aachen. "Hanna hat eine große weite Reise gemacht und ist im Laufe der Zeit immer mutiger geworden. Sie versteht es, viele Materialien harmonisch zu vereinen", berichtete sie. Doch für Hanna Küpper ist Harmonie kein Wert an sich. Stets ist sie auf der Suche nach Herausforderungen, will etwas Neues schaffen. Sie verwertet zum Beispiel Fahrradspeichen, Motorradfotografien und sogar Schoten des Trompetenbaumes in ihren Werken. So besteht ihr künstlerisches Schaffen aus vielen Schritten. Treuer Begleiter auf ihrem langen Weg ist die Lust am Experimentieren. Hanna Küpper: "Immer wieder öffnen sich neue Türen."
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