Jubiläumsfeier

Düren: „Lokomotive RAA" seit 10 Jahren in Fahrt
Von Redaktion [17.11.2006, 06.37 Uhr]

Der Vorstand des Fördervereins der RAA Kreis Düren um Vorsitzenden Yousef Momen (Mitte) blickte auf zehn Jahre erfolgreicher Arbeit zurück. Die Integrationspolitik der Landesregierung stellte Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich (5.v.r.) vor.

Der Vorstand des Fördervereins der RAA Kreis Düren um Vorsitzenden Yousef Momen (Mitte) blickte auf zehn Jahre erfolgreicher Arbeit zurück. Die Integrationspolitik der Landesregierung stellte Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich (5.v.r.) vor.

Was leistet die RAA Kreis Düren, was ihr Förderverein? Yousef Momen, Vorsitzender des Fördervereins der RAA, veranschaulichte das in seiner Rede zum zehnjährigen Bestehen des Vereins mit diesem Bild: "Die RAA ist eine Lokomotive, die durch den Kreis Düren fährt. Unterwegs steigen Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien in den Zug, der sie zur Schule und zu Ausbildungsplätzen bringt. Ab und zu hält die Lok an einer kleinen Tankstelle, um zusätzlichen Brennstoff aufzunehmen. Diese Tankstelle, das sind wir, der Förderverein der RAA." Wie viel Kraftstoff in den vergangenen zehn Jahren aus dieser Zapfsäule in die Lokomotive RAA geflossen sind, verkündete Cheftankwart Yousef Momen der Festgesellschaft im großen Sitzungssaal des Kreishauses mit Stolz: "Es waren genau 156.927 Euro, also rund 300.000 Mark. Und darin ist die Großspende über 50.000 Euro, die wir von den Vereinigten Industrieverbänden und dem Arbeitgeberverband der Papier erzeugenden Industrie erhalten haben, noch nicht enthalten."

An Beispielen aus der Praxis zeigte er auf, dass effektive Hilfe auch mit relativ kleinen Summen möglich ist. So erinnerte er an eine zugewanderte junge Frau, der man mit einer Einmalzahlung von wenigen Hundert Mark helfen konnte. Sie gab ihren Nebenjob auf, baute ein gutes Abitur und bekam so einen Studienplatz. "Diese junge Frau arbeitet heute als Assistenzärztin", berichtete Momen von einem besonders erfolgreichen Tankstopp.

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Für ihre ehrenamtliche Leistung über ein Jahrzehnt hinweg zollte Landrat Wolfgang Spelthahn, Schirmherr der Jubiläumsfeier, den 58 Vereinsmitgliedern Respekt und Aner-kennung: "Sie sind ein höchst kreativer Verein, der eine immense und immens wichtige Arbeit leistet." Er sagte Dank für "zehn gute Jahre" und bezeichnete den Förderverein der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwanderer-familien des Kreises Düren – so die vollständige Bezeichnung – als "Fanal der Hoffnung". Dass weitere gute Jahre folgen werden, dafür legte Yousuf Momen während der Jubi-läumsfeier den Grundstein, indem er erfolgreich Mitgliederwerbung betrieb.

Momen bezeichnete es als Pflicht eines jeden Zugewanderten, die jeweilige Landesspra-che zu lernen. Der Förderverein unterstützt dies, indem er etwa Mitspielkreise für Kinder und Eltern anbietet, bei dem sich Menschen verschiedener Kulturen ungezwungen näher-kommen. Ein Großprojekt ist gerade im Nordkreis angelaufen. Dank der erwähnten Groß-spende aus der Industrie erhalten hier 63 Jugendliche eine spezielle Deutschförderung. "Seit zwei Jahren fegt ein Integrationshurrikan über Deutschland hinweg – und das ist gut", blickte Momen optimistisch in die Zukunft.

Was das konkret für NRW heißt, schilderte Dr. Marion Gierden-Jülich, Staatssekretärin in Armin Laschets Integrationsministerium. Sie stellte den 20-Punkte-Integrationsfahrplan der Landesregierung vor. "Doch Konzepte sind nicht alles", schloss sie. "Auch die konkrete Arbeit und unmittelbare Hilfe vor Ort sind wichtig", sagte sie und bezeichnete die Arbeit der RAA und ihres Fördervereins im Kreis Düren als beispielhaft. Eine Würdigung, aus der die Tankwarte sicher viel Kraft schöpfen.


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