50.000 Euro Spende
Papierindustrie fördert Sprachunterricht im Kreis Düren
Von Redaktion [02.10.2006, 11.01 Uhr]
![]() Sie wollen die Finanzhilfe erfolgreich umsetzen: Hans-Harald Sowka Industrieverband), Schulamtsdirektor Lemoine, Kreisdirektor Beyß, Matthias Simons (Vorsitzender Papierzeuger), Dr. Elke Tüttenberg- Winter (VIV), Georg Henseler (RAA). |
Schulamtsdirektor Josef Lemoine spricht von „einem großen Tag für die Integration“ und Kreisdirektor Georg Beyß von „einem leuchtenden Beispiel gemeinschaftlicher Mitverantwortung“. Die Rede ist von der Finanzhilfe, die der Arbeitgeberverband der Papier erzeugenden Industrie von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund zur Verfügung gestellt. Mit den 50.000 Euro, die die Papierhersteller bereit stellen, sollen 63 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen zehn und 16 Jahren zusätzliche Deutsch-Förderung erhalten. Das Projekt ist auf ein Jahr befristet.
Der mündliche und schriftliche Sprachgebrauch verbessert die Chancen der beruflichen Integration enorm. Darin sind sich Schule und Wirtschaft einig. "Wir Arbeitgeber wollen es nicht beim Klagen belassen und stattdessen Zeichen setzen, denn die Deutschförderung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist ein zentrales Thema der Gesellschaft", betont Matthias Simon, der Vorsitzende des Verbandes und Geschäftsführer der Dürener Papierfabrik Kanzan. Bewusst wird der Schwerpunkt der Förderung, bei der es sich um ein zusätzliches Angebot zu bisherigen Fördermöglichkeiten handelt, auf den Nordkreis gelegt. Während in Düren und im Südkreis schon ähnliche Angebote vorhanden sind, spricht Schulamtsdirektor Lemoine vom Nordkreis noch als einem "weißen Flecken, den es zu beseitigen gilt".
Aus dem Projekt der Papier erzeugenden Industrie sollen 63 Schülerinnen und Schüler über ein Jahr lang neben dem normalen Unterricht täglich drei Stunden Deutsch-Unterricht sowie eine Stunde Hausaufgabenbetreuung erhalten. Bisher fehlte es den Mitteln. Aus den 50.000 Euro werden Honorar- und Fahrtkosten gezahlt, die räumlichen Voraussetzungen sind in den Hauptschulen vorhanden. Wie notwendig zusätzliche Förderung ist, macht Georg Henseler von der RAA deutlich. Der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund beträgt in der Hauptschule Linnich 11 Prozent, in Titz 10,9, in Aldenhoven 25,1, in Inden 9,5 und in Jülich 16,1 Prozent. "Ohne die großzügige Unterstützung wären wir zu zusätzlichen Angeboten nicht in der Lage", wissen Kreisdirektor Beyß und Schulamtsdirektor Lemoine. Für sie ist noch ein Aspekt wichtig: Die Kommunen als Schulträger befinden sich im Haushaltssicherungskonzept; sie können keine zusätzlichen Mittel aufwenden.
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