Anliegen von Haupt- und Ehrenamtlern

Vernetzung der Jugendarbeit im Kreis Düren erwünscht
Von Redaktion [14.09.2006, 18.34 Uhr]

Open Space: In Gesprächsrunden wie diesen diskutierten Haupt- und Ehrenamtler über die Zukunft von Kindern, Jugendlichen und Familien im Kreis Düren.

Open Space: In Gesprächsrunden wie diesen diskutierten Haupt- und Ehrenamtler über die Zukunft von Kindern, Jugendlichen und Familien im Kreis Düren.

"Open Space" heißt die unkonventionelle Methode, nach der die rund 130 Teilnehmer des Zunftstages "Jugendhilfe" jetzt im Berufskolleg Kaufmännische Schulen über die Perspek-tiven für Kinder, Jugendliche und Familien im Kreis Düren diskutierten. "Open Space ver-bindet die Kaffeepausentechnik mit den Palavertraditonen Afrikas", stellte Martina Horlitz vom Landesjugendamt Rheinland die Vorgehensweise zu Beginn der Fachtagung vor. Eine vorab festgelegte Tagesordnung gab es somit nicht; stattdessen schlugen die Tagungsteilnehmer aus Haupt- und Ehrenamt die Themen vor, über die sie an diesem Zukunftstag gerne diskutieren wollten. Gesammelt wurden die Themenzettel an einer Pin-wand namens Marktplatz. Nachdem die Vorschläge inhaltlich strukturiert waren, herrsch-ten die Prinzipien der Gleichberechtigung und der zwei Füße. Will heißen: Jeder konnte sich im Gesprächszirkel seiner Wahl so und solange einbringen, wie es ihm gefiel. Wech-seln zu einer anderen Gruppe war jederzeit möglich. Dank Open Space hatten Interessier-te mit unterschiedlichen Erfahrungen Gelegenheit, die Herausforderungen für die Zukunft aus den verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten.

Zu der Tagung eingeladen hatten Landrat Wolfgang Spelthahn und seine Stellvertreterin Helga Conzen, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Mit der Open-Space-Methode sollte ein Meinungsaustausch sichergestellt werden, "frei von Ideologien, allein orientiert an der Zukunft der Kinder, Jugendlichen und Familien im Kreis Düren", wie der Landrat es in seiner Begrüßung formuliert hatte. Die Kürzungen der Landesregierung in diesem Bereich verurteilte er als kurzsichtig: "Die Nachsorge wird wesentlich teurer."

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Inhaltliche Schwerpunkte der Fachtagung waren die Tagesbetreuung in den Kindertages-stätten, die Kooperation zwischen den Schulen und der Jugendhilfe sowie die Vernetzung der Strukturen und Systeme, die dem Wohl des Nachwuchses gewidmet sind. Nach zwei Diskussionsrunden in den Kleingruppen mündete die Fachtagung wieder ins Plenum. Dort wurden die Gesprächsergebnisse vorgestellt und den Teilnehmern als Kurzprotokoll ausgehändigt. Anregungen gab es viele. So wurde der Wunsch geäußert, die Jungen-Förderung zu intensivieren. Eine Fortbildungsveranstaltung für Fachkräfte zu diesem Thema ist beim Jugendamt des Kreises bereits in Arbeit. Eine weitere Anregung: ein Fort-bildungsangebot zum Thema "Wertevermittlung" in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ferner stand die Durchführung von Regionalkonferenzen in den Kommunen auf dem Wunschzettel, um den Austausch der an der Jugendarbeit Beteiligten vor Ort zu fördern. Um den Schwung aus dem Open Space möglichst vollständig zu nutzen, werden die protokollierten Anregungen nun in die entsprechenden Arbeitsgruppen und den Jugendhilfeausschuss eingespeist.

Helga Conzen zog am Ende ein positives Fazit: "Die Beteiligung bei Haupt- und Ehrenamt-lern war sehr gut; sie hatte Gelegenheit, über alle Themen zu reden, die ihnen auf den Nägeln brennen. Was eindeutig gewünscht wird, ist die Vernetzung zwischen den Teilbereichen der Jugendhilfe." Der Zukunftstag, so die Vorsitzende, war zugleich der Auftakt für die Erarbeitung des kommunalen Kinder- und Jugendförderplans.


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