EU-Wasser-Projekt vorgestellt
Gefährdete Bäche im Kreis Düren?
Von Redaktion [05.09.2006, 18.29 Uhr]
![]() einer Informationsveranstaltung im Kreishaus erläuterten die Verwaltungsmitarbeiter um Dezernent Hans-Martin Steins und Amtsleiter Walter Mörsch (4.u.3.v.r.), welche Anforderungen die Europäische Wasserrahmenrichtlinie mit sich bringt. |
Das Wasser Europas ist gut. Heute zwar noch nicht, aber in absehbarer Zukunft soll das so sein. Dieses Ziel gibt die Europäische Union in ihrer Wasserrahmenrichtlinie (kurz: WRRL) aus dem Jahr 2000 für das Jahr 2015 vor. Auch den Weg dorthin zeigt die EU ihren Mitgliedsstaaten auf. Was das für die Menschen im Kreis Düren bedeutet, stellten das Amt für Wasser, Abfall und Umwelt der Kreisverwaltung Düren und Volker vom Kothen, Leiter der Geschäftsstelle beim Staatlichen Umweltamt Aachen, jetzt den rund 80 Teilnehmern einer Informationsveranstaltung im Kreishaus Düren vor.
Eingeladen waren vor allem die von möglichen Maßnahmen direkt betroffenen Multiplikatoren: etwa die Vertreter der Landwirtschaft, der Industrie, der Fischerei und des Wasserverbandes Eifel-Rur sowie die Forstbehörden. Ihnen stellten vom Kothen, Kreis-Dezernent Hans-Martin Steins sowie Walter Mörsch und seine Kollegen des Fachamtes der Kreisverwaltung das ehrgeizige EU-Projekt vor.
"Bäche und Flüsse werden nicht mehr punktuell, sondern ganzheitlich betrachtet - und das über alle Grenzen hinweg", unterstrich Dezernent Hans-Martin Steins den neuen Denkansatz, der da lautet: "von der Quelle bis zur Mündung". Erfasst werden dabei alle Bäche mit einem Einzugsgebiet von über zehn Quadratkilometern, die als einheitlicher "Wasserkörper" betrachtet werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Grundwasser. Wie es der von der EU vorgegebene Fahrplan vorsieht, wurde die Erfassung des Ist-Zustandes der Wasserkörper bis Ende 2005 abgeschlossen. Diese umfassende Bestandsaufnahme wurde unter Federführung der Staatlichen Umweltämter nach den Vorgaben der WRRL durchgeführt.
"Viele chemische und biologische Faktoren wurden dabei überprüft. Wird nur in einem dieser zahlreichen Kriterien ein Grenzwert überschritten, gilt das gesamte Gewässer als gefährdet", berichtete Amtsleiter Walter Mörsch. So sei es nicht verwunderlich, dass die hiesigen Bäche und Flüsse jetzt als "gefährdet" eingestuft sind. Das gilt auch für das Grundwasser, das nicht nur chemisch, sondern auch mengenmäßig bewertet wurde. Langjährige Grundwasserabsenkungen für den Braunkohlenabbau und intensive Landwirtschaft haben dazu geführt, dass auch hier Handlungsbedarf besteht. Was nun konkret zu tun ist, um aus "roten", also gefährdeten, "grüne", sprich ungefährdete, Wasserkörper zu machen, wird bis 2009 in einer Bewirtschaftungsplanung und in Maßnahmenprogrammen zusammengestellt. Diese müssen so angelegt sein, dass das Wasser bis 2015 tatsächlich in gutem Zustand ist.
"Ziel unserer Informationsveranstaltung war es, die betroffenen Akteure rechtzeitig für das Thema zu sensibilisieren, damit sie Anregungen, Nutzungsansprüche und sonstige Vorstellungen möglichst frühzeitig ins Verfahren einbringen können", betonte Mörsch.
Nähere Angaben über die bisherigen Ergebnisse der WRRL sind im Internet einzusehen:
www.flussgebiete.nrw.de
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