Tätigkeitsbericht 2005

Gesundheitsamt des Kreises Düren legt Bilanz vor
Von Redaktion [31.08.2006, 08.52 Uhr]

Das Gesundheitsamtes des Kreises Düren hat seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2005 vorgelegt. Neben der grundlegenden Beschreibung von Struktur und Arbeit des Gesund-heitsamtes Düren werden im Bericht auch die Besonderheiten des Jahres 2005 darge-stellt.

Mit der Anerkennung des Kreises Düren als Optionskommune für die Umsetzung der Hartz IV-Gesetze und der Einrichtung des Amtes 56 "job-com" kamen auf das Gesund-heitsamt im Berichtsjahr 2005 zahlreiche Gutachtenaufträge zu, die zum größten Teil vor-her von der Arbeitsverwaltung erledigt worden waren. Dies machte organisatorische Ver-änderungen im ärztlichen Bereich erforderlich. Die Gutachtenerstellung wird fast aus-schließlich nach individueller Untersuchung durchgeführt, qualitätssichernde Maßnahmen werden angewandt. In den Jahren 2003 bis 2005 ist eine Zunahme der ärztlichen Gutach-ten von über 25 Prozent zu verzeichnen (2003: 2177 Gutachten, 2005: 2812 Gutachten).

Ein nicht alltägliches Ereignis im Berichtsjahr war der Weltjugendtag. Während des Veran-staltungszeitraums richtete das Gesundheitsamt eine ständige Erreichbarkeit ein und war an der Bereitstellungsplanung von Hilfeleistungen im Katastrophenfall für den Weltjugend-tag beteiligt. In diesem Kontext konnte die lokale und regionale Koordination der gesund-heitlichen Versorgung im Falle von schweren Zwischenfällen vorangebracht werden.

An epidemiologischen Besonderheiten ist das Auftreten von elf Meningokokken-Infektionen im abgelaufenen Jahr zu nennen, eine Zahl, die deutlich über dem Erwar-tungswert liegt. Auch in den Kreisen Heinsberg und Aachen wurde eine solche Häufung beobachtet. Es stellte sich heraus, dass ein ganz bestimmter Meningokokken-Subtyp für eine größere Zahl der Infektionen verantwortlich war. In Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut und dem Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst wurden Maß-nahmen festgelegt.

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Nachdem das Robert-Koch-Institut im Januar und April 2005 den Nationalen Pandemie-plan veröffentlicht hatte, wurde in der zweiten Jahreshälfte im Gesundheitsamt Düren be-gonnen, die Voraussetzungen für die Erstellung eines örtlichen Grippepandemieplans zu schaffen und alle infragekommenden Verantwortungsträger zu informieren und einzube-ziehen.
Auf der Grundlage der Trinkwasserverordnung vom 01.01.2001 wurde 2005 die Überwa-chung der Trinkwasserqualität in Hausinstallationen, die Wasser an die Öffentlichkeit ab-geben, ausgedehnt. Hierzu zählen unter anderem Sport- und Freizeitanlagen.
Erstmalig wurden in 2005 alle Hebammenpraxen infektionshygienisch überprüft.

Unabhängig von den dargestellten Besonderheiten wurde auch 2005 eine Vielzahl von Standardaufgaben erledigt, wie die folgenden Kennzahlen des Gesundheitsamtes verdeut-lichen: Das Sachgebiet Infektionsschutz und Umweltmedizin bearbeitete 747 Eingänge von meldepflichtigen Infektionskrankheiten und leitete bei Bedarf seuchenhygienische Schutzmaßnahmen ein. Im Tätigkeitsfeld des amtsärztlichen und sozialmedizinischen Dienstes wurden über 6000 Kinder und Jugendliche untersucht. In den Reihenuntersu-chungen der Jugendzahnpflege wurde der Zahnstatus von 13.686 Kindern erhoben, wobei in 1286 Fällen Behandlungsbedarf festgestellt wurde. Im sozialpsychiatrischen Dienst wurden über 900 Menschen in verschiedenen Beratungsangeboten betreut und 440 psy-chiatrische Gutachten erstellt. 70 Menschen nahmen das Angebot der Aids-Beratung in Anspruch und ließen einen HIV-Test durchführen.

Die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) befasste sich im Jahr 2005 in acht Arbeits-kreisen mit den Themen: Schlaganfall, Tabakprävention, Diabetes, Verbesserung der psy-chosozialen Versorgung verhaltensauffälliger Kinder, Depression, Krankenhausbedarfs-planung, Impfprävention und Frühdefibrillation. Organisatorisch und inhaltlich wurden die-se Gremien von der Geschäftsstelle der KGK unterstützt.

Als Fazit zieht das Kreis-Gesundheits-Amt: Das Jahr 2005 sei durch neue Herausforde-rungen geprägt gewesen.


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