"Unser Dorf hat Zukunft"
Landesjury begutachtet vier Ort im Kreis Düren
Von Redaktion [26.06.2006, 18.34 Uhr]
![]() "Freude, schöner Götterfunke": Mit Musik stimmten die Grundschüler die Landeskommis-sion des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" auf den Rundgang durch Niederzier-Krauthausen ein. |
Wenn ein Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" heißt und die Landesjury ihren Besuch angekündigt hat, wer sollte da im Empfangskomitee auf gar keinen Fall fehlen? Kinder. Denn sie werden von dieser Zukunft noch das meiste miterleben und sie später selbst gestalten. So saßen an diesem strahlenden Junimorgen Dutzende Grundschulkinder mit ihren Blockflöten und Mundharmonikas auf Strohballen im Innenhof des Anwesens von Landwirt Thomas Keuten in Krauthausen und stimmten als Willkommensgruß "Freude, schöner Götterfunken" an. Damit waren Kommissionsleiterin Annegret Dedden und ihre Jurykollegen sowie Landrat Wolfgang Spelthahn, Niederziers Bürgermeister Hartmut Nimmerrichter und der Landtagsabgeordnete Josef Wirtz musikalisch auf die an-derthalbstündige Tour durch den Ort zwischen Düren und Jülich, zwischen B 56 und Rur-talbahn eingestimmt.
Krauthausen ist neben Barmen, Vossenack und Vlatten einer der vier Orte aus dem Kreis Düren, die sich im vergangenen Jahr mit einer Goldmedaille auf Kreisebene für den Lan-deswettbewerb der zukunftsträchtigen Dörfer qualifiziert hatten. Im Landesteil Rheinland beteiligten sich damals 491 Orte mit bis zu 3000 Einwohnern an den Kreiswettbewerben (1042 waren es in ganz NRW); die 28 Siegerdörfer werden in diesen Tagen erneut begut-achtet und bewertet. Am Samstag, 26. August, wird NRW-Umweltminister Eckhard Uhlen-berg das Ergebnis des Landeswettbewerbs in Düsseldorf verkünden. Die NRW-Sieger konkurrieren dann 2008 auf Bundesebene.
![]() Niederzier-Krauthausens Ortsvorsteher Wilhelm Milz (l.) stellte der Landesjury den 750-Seelen-Ort im Kurzporträt vor. |
Der Wettbewerbsname ist Programm. Vorbei ist die Zeit, als es für schöne Blumenkübel Pluspunkte gab. Im Vordergrund stehen heute die nachhaltige Entwicklung der Dörfer und das bürgerschaftliche Engagement seiner Bewohner. Öffentlicher Personennahverkehr, örtliche Nahversorgung, regenerative Energien und generationsübergreifende Initiativen sind gefragt. Damit sollen die Menschen angespornt werden, sich gemeinschaftlich mit der Zukunft ihres Lebensraums auseinander zu setzen und ihn in Eigenleistung zu entwickeln. Entsprechend groß war die Schar, die die Kommission begleitete. Von der Feuerwehr bis zu den Landfrauen, von der Schulpflegschaft bis zum Handwerksvertreter, vom Pastor bis zu den Schützen waren alle vertreten, als es in Krauthausen rund ging: zu Fuß, per Bus und in der Pferdekutsche.
Vor der Besichtigung hatten Ortsvorsteher Wilhelm Milz und Hofeigner Thomas Keuten grundlegende Informationen über das Dorf serviert. Krauthausen war früher von der Pa-pierindustrie geprägt, hatte dank seines Bahnhofs, einem Verkehrsknotenpunkt, sogar ü-berörtliche Bedeutung. Heute spielt die Landwirtschaft in und um Krauthausen eine große Rolle, ohne dass eine öde Agrarsteppe entstanden wäre, wie der Ortsvorsteher betonte. Er als Gemüsebauer und Thomas Keuten, der das Pferde als zusätzliche Einnahmequelle für sich entdeckt hat, führen die beiden verbliebenen Vollerwerbsbetriebe in dem 750-Einwohner-Ort. Im Bauernladen von Arnold und Agnes Hillenberg wurden neben Informa-tionen auch eigene Säfte und Erdbeeren serviert, Gäste sollte man verwöhnen. So arbei-teten die Krauthausener ihr Programm ab, präsentierten sich und ihren Ort - minutiös ge-plant, engagiert vorgetragen. Ob der Götterfunke einmal mehr überspringt, muss jetzt ab-gewartet werden.
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