Frauenschicksale und –biografien
Nideggen bietet zum zweiten Mal „Gespräche im Turm“
Von Redaktion [07.03.2006, 11.31 Uhr]
Im März 2006 startet zum zweiten Mal die Gesprächsreihe „Gespräche im Turm“ auf der Burg Nideggen. In bewährter Kooperation zwischen Elke Ricken-Melchert, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Düren, und Luzia Schlösser, Leiterin des Burgenmuseums Nideggen, wurden erneut zwei spannende, anspruchsvolle Abende auf der Burg Nideggen geplant. Mit den „Gesprächen im Turm“ soll das Mittelalter und seine Lebenskontexte lebendig und nachvollziehbar dargestellt werden. Darüber hinaus werden Entwicklungen und Veränderungsprozesse mittelalterlicher Lebensbezüge bis in die heutige Zeit hinein von und mit Fachleuten reflektiert.
Neben den Sachthemen werden die Abende mit musikalischen und kulinarischen Genüssen abgerundet. So lädt z.B. die Santiago Pilgerküche ein, aus mittelalterlichen Töpfen zu kosten.
Die Vorlesungs- und Gesprächsreihe 2006 beschäftigt sich mit Frauenschicksalen und -biografien der Eifel und Düren im 19./20. Jahrhundert und Mittelalter.
Der erste Vortrags- und Gesprächsabend ist Clara Viebig gewidmet:
„Clara Viebig: Erste Eifel-Krimiautorin – Ihre Spuren durch Deutschland“
Die Schauspielerin und Entertainerin Gisela Keiner hat in sechsmonatiger Recherchearbeit das Leben und Werk Clara Viebigs aufgearbeitet und die Inhalte sowie den Gesamtrahmen der dramatischen Lesung konzipiert. So zieht Gisela Keiner folgendes Fazit: „Clara Viebig ist eine der eindrucksvollsten Schriftstellerinnen Anfang des vorigen Jahrhunderts - des Aufbruchs der Frau in die Kunst, Literatur, ins öffentliche Leben. Die Sprache sei, so Keiner, sei der Aspekt, der sie besonders ergriffen habe. „Eifelsprache in ihrer Radikalität, ihrer Direktheit, und trotzdem verständlich auch für eine Nichteifelerin wie mich – und dazu auch Sprachen von Volksgruppen, die damals selbstverständlich zu unserem Leben gehörten, wie „jiddisch“ oder die Sprache der „Welschen“. Bei soviel Sprachmusikalität war die Idee, diese mit Musik zu verbinden nicht weit: das „Tritett“, bestehend aus vier Musikern (Axel Höptner, Gernot Bogumil, Karl Krützmann und Dieter Weber) verbindet in freier Improvisation Jazz - Rockmusik – Neue Musik - eine Mischung, die ich der Hommage an diese große Schriftstellerin angemessen fand!“
Eine dramatische Lesung, die am 15.03.2006 von 19.30 Uhr – 21.30 Uhr stattfindet.
Gestaltet wird der Abend von Gisela Keiner unter der Mitwirkung der Gruppe Tritett aus Köln.
Beginnend mit der dramatischen Lesung am Mittwoch, 15. März, ab 19.30 Uhr wird die Clara-Viebig-Wanderausstellung, welche von der Clara-Viebig-Stiftung – Bad Bertrich zur Verfügung gestellt wird, bis Mitte April 2006 im Burgenmuseum zu sehen sein.
„Auf den Spuren Dürener Frauen“ durch Eheverträge und Testamente – Besitz und Vermögen in Frauenhand begibt sich im Vortrag wird am Mittwoch, 29. März, wieder ab 19.30 Uhr die Historikerin Muriel Gonzalez-Athenas
Die Geschichte einer Stadt ist die Geschichte ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, der Frauen, Männer und Kinder, die in ihr leben. In ihrem Buch verbindet die Autorin Dr. Ahrendt-Schulte die Schicksale, die Taten und das Wirken der Dürener Frauen mit den jeweiligen konkreten wirtschaftlichen und sozialen Hintergründen. Trotz vieler Erschwernisse haben Frauen mit ihrem Einsatz die Geschichte Dürens geprägt. Die Thematik „Eheverträge und Testamente“ zeigt das Schicksal von Frauen des Mittelalters eingebettet in diese Lebensbereiche auf.
Musikalisch begleitet wird der Abend von Alexandra Prinz mit Renaissance-Drehleier, mittelalterlichem Dudelsack und Flöte. Gespannt sein darf man auf das „O virgo ac diama“, das der Musik Hildegard von Bingen entspringt oder auf Lieder von Guiraut de Bornelh (Frankreich 12. Jh.).
Interessierten werden zwei spannende Abende geboten. Der Eintrittspreis beträgt 7,50 € pro Person. Um Reservierung wird bei der Projektentwicklungs- und Forschungsstelle für Chancengleichheit des Kreises Düren unter 02421/222260 oder im Burgenmuseum Nideggen unter 02427/6340 gebeten.
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