Modellprojekt Nachbarschaftshilfe durch Ehrenamt

"nahe" an Pflegebedürftigen im Kreis Düren
Von Redaktion [19.02.2006, 11.59 Uhr]

Alt werden, das will jeder – alt sein dagegen niemand. Die Lebenserwartung der Deutschen steigt kontinuierlich und damit die Wahrscheinlichkeit, irgendwann im Alltag auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Dann sind es die kleinen sozialen Netze – Angehörige, Freunde oder Nachbarn –, die es einem ermöglichen, zu Hause in der vertrauten Umgebung wohnen zu bleiben. Doch die stetige Sorge und Pflege eines älteren Menschen zu verantworten, ist eine große Herausforderung, ein Kraftakt, der an der Substanz des Pflegenden zehrt.

"Warum sollte es diese Art von Feuerwehr nicht geben?", fragte sich die Hospizbewegung Düren und entwarf mit der Regionaldirektion Düren-Jülich der AOK Rheinland und dem Kreis Düren als ihren Partnern das Projekt "nahe". "Nahe" steht für Nachbarschaftshilfe Ehrenamt. Die aktiven Vereinsmitglieder der Hospizbewegung Düren sind seit langem im Umgang mit Schwerstkranken und deren Angehörigen geübt.

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Nun haben sich über 20 ehrenamtliche Mitarbeiter bereiterklärt, auch Pflegebedürftige in Krisensituationen zu unterstützen, in denen es nicht unbedingt um Leben und Tod geht. Sie werden, wenn sie einen SOS-Ruf vernehmen, ab sofort in die Privatwohnung des alten Menschen kommen, um ihn und sein kleines soziales Netz in der Krisensituation gezielt zu stärken. Damit wollen die Partner im Rahmen ihres Modellprojekts eine neue Kultur des Helfens fördern.

Im Januar wurden die Freiwilligen in Wochenendkursen umfassend auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Dabei standen praktische Aspekte wie das Verhalten in Notfällen oder Erste Hilfe ebenso auf dem Stundenplan wie theoretisches Wissen. So wurden etwa das Leistungsspektrum der Pflegeversicherung und ergänzende Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII und das Betreuungsrecht vermittelt.


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