Innovatives Projekt
14 Mäuse krabbeln durchs Dürener Kreishaus
Von Redaktion [09.02.2006, 18.56 Uhr]
![]() Besuch bei den "Kreismäusen": Landrat Wolfgang Spelthahn (3.v.l) sowie Martina Forkel und Elke Ricken-Melchert (8. und 9. v.l.) stellten das neue Betreuungsprojekt für Kleinkinder im Kreishaus vor. |
Nein, die "Kreismäuse" fallen nicht ins Ressort des Kämmerers. Denn die "Kreismäuse" sind wirklich aus Fleisch und Blut. Es sind die Kleinkinder von Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern der Kreisverwaltung und von Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und Empfängern. Zwischen vier Monate und drei Jahre sind die insgesamt 14 Kinder alt, die seit Anfang Februar im Erdgeschoss des Kreishausanbaus professionell betreut werden. Wurde in diesem Teil von Haus C bislang getagt und konferiert, so wird dort nun gekrabbelt und ge-spielt.
"Wir haben eine optimale Lösung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden, die Familie und Beruf unter einen Hut bringen wollen", stellte Landrat Wolfgang Spelthahn das neue Angebot vor. Während Papa oder Mama im Kreishaus arbeiten, genießen ihre Mäuse in nächster Nähe die Geborgenheit in einem gemütlichen Nest, betreut von drei Fachfrauen. Geöffnet ist die Einrichtung von 7.30 bis 16 Uhr.
Neben den Mitarbeiterkindern gehören dem Krabbelkindergarten auch vier Kinder von Hartz IV-Empfängern an, deren Eltern es damit viel leichter haben, eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Mit dem neuen Angebot schließt der Kreis Düren eine Lücke in der Kinderbetreuung, denn bislang gibt es kaum Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder bis zum dritten Lebensjahr, was Elternteile nicht selten dazu zwingt, ihren Beruf vorüberge-hend Beruf sein zu lassen. "Solche Angebote sind kein Luxus. Sie helfen den Menschen vielmehr, sich für Kinder zu entscheiden", sagte der Landrat und sprach von einem "Mo-dellprojekt". Andere Arbeitgeber seien aufgerufen, ihrem Personal ebenfalls ein solches Angebot zu unterbreiten.
Vor zwei Jahren ist die Kreisverwaltung Düren als erste Kreisverwaltung in Deutschland mit dem Total E-Quality-Prädikat ausgezeichnet worden, ein Prädikat, das Unternehmen erhalten, die sich in ihrer Personalpolitik im besonderen Maße der Chancengleichheit widmen. "Durch unser Betreuungsangebot haben wir wieder einen weiteren, sehr wesent-lichen Beitrag zur Familienfreundlichkeit geleistet", so die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Düren Elke Ricken-Melchert, die das innovative Projekt angestoßen hat.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright