Dr. Myriam Wierschowski tritt am 1. Februar an.

Linnich: Museumsleiterin per Mundpropaganda
Von Dorothée Schenk [20.01.2006, 00.25 Uhr]

Linnichs Bürgermeister und Vorsitzender der Stiftung, Wolfgang Witkopp, (r.) und Geschäftsführer Jakob Waldhausen flankieren „ihre“ neue Museumsleiterin, Dr. Myriam Wierschowski.

Linnichs Bürgermeister und Vorsitzender der Stiftung, Wolfgang Witkopp, (r.) und Geschäftsführer Jakob Waldhausen flankieren „ihre“ neue Museumsleiterin, Dr. Myriam Wierschowski.

Lauter strahlende Gesichter zeigten sich zur Präsentation der kommenden Direktorin des Deutschen Glasmalerei-Museums Linnich. Dr. Myriam Wierschowski wird ab 1. Februar die fünfte künstlerische Leitung übernehmen und ist die vierte Frau auf dem Direktorenstuhl seit Gründung des Hauses vor neun Jahren.

Überraschend wurde im Dezember die Kündigung von Dr. Iris Nestler für Ende Januar bekannt. Rein private Gründe, so bestätigte Jakob Waldhausen, Geschäftsführer der Museumsstiftung, habe sie angeführt. Zunächst habe Nestler, die seit 2001 in Linnich tätig war, um eine Stundenreduzierung gebeten. Dann sei ein Gesprächstermin von dem Kündigungsschreiben „überholt“ worden. Allerdings, so Linnichs Bürgermeister und Vorsitzender der Stiftung, Wolfgang Witkopp, hätte der Vorstand diesem Teilzeitkonzept für eine Museumsleiterin auch nicht zustimmen können. Voll im Einsatz für die Glaskunst in Linnich wird Nachfolgerin Wierschowski sein. Zunächst hat die gebürtige Belgierin mit Wohnsitz Düren einen Jahresvertrag bekommen. Keinen Zweifel lässt Waldhausen allerdings über eine langfristige Bindung. Per „Mundpropaganda“ kam der Geschäftsführer ins Gespräch und schließlich zum Vertragsabschluss mit der Kunsthistorikerin, die er als „kompetent, freundlich, und zugewandt“ beschreibt.

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Noch hält sich Dr. Myriam Wierschowski bedeckt über neue Konzepte und Ausstellungen.

Noch hält sich Dr. Myriam Wierschowski bedeckt über neue Konzepte und Ausstellungen.

16 Jahre lang war Myriam Wierschowski Mitarbeiterin im Leopold-Hoesch-Museum; bis 1994 als „Freie“ und zwei Jahre nach der Promotion an der RWTH Aachen – 1992 – als Wissenschaftlerin mit der Bestandspflege und Sammlung bis 2002 beschäftigt. Hier sieht die angehende Museumsleiterin eine Verbindung zu ihrer künftigen Tätigkeit. Zum zehnjährigen Bestehen des Deutschen Glasmalerei-Museums erklärt Wierschowski: „Wir wollen ja dann auch zeigen, was wir in den vergangenen zehn Jahren gesammelt haben.“ Das Wir-Gefühl hat sich bereits hörbar eingestellt. Schließlich seien 2000 Werke im Depot. Derzeit werden nur etwa fünf Prozent des Bestandes gezeigt.

Für das laufende Jahr hat die „Neue“ keine sicheren Aussagen machen. Das Arbeitsverhältnis ist einfach zu frisch und die Orientierung noch nicht abgeschlossen, obwohl die Amtsübergabe wohl bereits stattgefunden hat. Eine Ausstellung zum Deutsch-Amerikanischen Dialog, die im April eröffnet werden sollte, wurde „gekippt“. Im Gespräch ist das Duo Waldhausen/ Wierschowski aber weiterhin mit Bernhard Huber, der im Herbst in Linnich ausstellen soll. Widmen will sich die angehende Museumsleiterin außerdem verstärkt den Werkstätten und Techniken, die auch Ausstellungsraum finden sollen. Weitere Visionen behält sie sich noch vor.

Mehr zur Promotion: Studien zur Ikonographie der Anthropomorphen Mechanik in der Kunst des 20. Jahrhunderts


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