Runder Tisch gegen Gewalt an Frauen

Stalking auch im Kreis Düren ein Thema
Von Redaktion [02.12.2005, 19.26 Uhr]

Der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren bekämpft Stalking.

Der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren bekämpft Stalking.

Während der englische Ausdruck Mobbing mittlerweile allseits bekannt ist, fristet Stalking in der öffentlichen Wahrnehmung ein Schattendasein. Dabei handelt es sich um üble Geschwister: Beim Mobbing leidet das Opfer am Arbeitsplatz unter unkollegialen Kollegen/innen, beim Stalking wird es privat vom Stalker/in beobachtet, an der Haustür, per Post oder Telefon belästigt, verfolgt, bedroht, körperlich attackiert und manchmal sogar getötet. Selbst wenn diese Pirschjagd – nichts anderes bedeutet Stalking – nicht bis zum Äußersten getrieben wird, leidet das Opfer unter der fortgesetzten Verfolgung. Da der Stalker/in sich nicht abschütteln lässt, kommt ein Gefühl von Hilflosigkeit auf. Selbstvertrauen und Lebenslust schwinden, Angst und Schrecken machen sich breit, soziale Isolation ist die Folge, manche tragen sich sogar mit Selbstmordabsichten, um den ewigen Nachstellungen zu entgehen.

Im Kreis Düren hat sich der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren unter Vorsitz der Gleichstellungsbeauftragten Elke Ricken-Melchert des Themas angenommen. Zwar bleibt im Dunkeln, wie viele Stalking-Opfer es im Kreis Düren gibt, klar ist indes: Generell sind die weitaus meisten Täter männlich, die Opfer in aller Regel weiblich. Oft handelt es sich um Ex-Partner, die den Beziehungsbruch nicht wahrhaben wollen.

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Am runden Tisch, um den sich im Kreishaus die Aktionspartner aus vielen Institutionen im Kreis Düren trafen, wurden Mythen entkräftet. Etwa die Behauptung, Stalking sei eine Krankheit. Oder man müsse Jäger und Gejagten nur mit einander konfrontieren, um zu einer Lösung zu kommen. Verhaltensempfehlungen für Betroffene, die Referentin Frau Korbeslühr, Opferschutzbeauftragte der Polizei Aachen vorstellte, lauten wie folgt: Der/die Verfolgte soll den Kontaktabbruch eindeutig und direkt aussprechen und dennoch stets ruhig, höflich, aber bestimmt auftreten. Man sollte sein Umfeld über das Stalking informieren und Beweise für die fortgesetzte Verfolgung sammeln. Außerdem sollte man Hilfsangebote suchen und juristische Maßnahmen prüfen oder gar einleiten.

Der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen wird das Thema weiterverfolgen. So soll eine Info-Broschüre vorgelegt werden. Zudem sind Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikatoren/innen geplant.

Hilfe gibt es für Betroffene im Kreis Düren bei:
Frauen helfen Frauen e.V. Düren, Tel.: 02421/17355, Frauen helfen Frauen e.V. Jülich, Tel.: 02461/58282 und bei den Opferschutzbeauftragten der Kreispolizeibehörde Düren, Tel:: 02421/ 949847.

Mehr zu Thema Stalking

und auf der Seite www.liebeswahn.de

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