Vortrag über„grauen Kapitalmarkt“
Verbraucherberatung Düren warnt vor dubiosen Geldanlagen
Von Redaktion [24.11.2005, 08.44 Uhr]
Die Beratungsstelle Düren der Verbraucherzentrale NRW bietet am Dienstag, den 29. November um 19 Uhr einen kostenlosen Vortrag rund um das Thema dubiose Geldanlagegeschäfte in der Josef-Schregel-Straße 19 an.
Mit Mini-Zinsen der Banken ist momentan kaum Geld zu machen. Dafür locken vollmundige Anzeigen für Kapitalanlagen in Zeitungen und im Internet häufig mit gewinnbringenden Renditen. Leichtgläubige Anleger werden von windigen Finanzberatern zu unseriösen Abschlüssen gedrängt und so oft um ihr Erspartes gebracht. Milliarden Euro versickern so jährlich auf dem Grauen Kapitalmarkt. Hinter diesem Terminus verbergen sich Anlageprodukte von Firmen, die keiner staatlichen Überwachung unterliegen und rechtlich nicht ausreichend geschützt sind. „Die Leute werden zum Beispiel bei Immobilienfonds mit Traumrenditen und Steuervorteilen geködert, die sich oftmals als leere Versprechungen erweisen“, erteilt die Verbraucherzentrale NRW Geldgeschäften in der Grauzone eine Absage: „Denn unterm Strich kommt bei solchen Geschäften oft nur eine mickrige Ausschüttung heraus. Viele Anleger verlieren sogar ihr investiertes Geld, weil die Anbieter mit riskanten Finanzgeschäfte zu viel wagen oder sich aus dem Staub machen.“ Um Kunden vor fatalen Fehlinvestitionen zu bewahren, gibt die Verbraucherzentrale NRW folgende Hinweise:
Angebote vor Unterschrift genau prüfen: Je höher die angekündigte Rendite, desto misstrauischer sollten Anleger sein. Von einer Geldanlage, die dauerhaft mehr als fünf Prozent Gewinn ohne Risiko verspricht, sollte man am besten die Finger lassen. Lukrative Beteiligungsangebote am besten immer von einem unabhängigen Finanzexperten prüfen lassen! Wer sein Geld sicher anlegen will, muss vorher von dem Anlageberater eingehend über die Chancen und Risiken des Produkts aufgeklärt worden sein, sonst kann er den Vertrag anfechten.
Warnung vor zweifelhaften Anlageprodukten: Viele Firmen bieten Unternehmensbeteiligungen an. Interessierte Kunden sollen sich als „stille Gesellschafter“ in eine Firma oder Gesellschaft einkaufen und sich später vom Gewinn auch eine Scheibe abschneiden. Doch die privaten Teilhaber tragen das volle Unternehmerrisiko, ohne über die Geschäftspolitik entscheiden zu können. Diese Beteiligungsfonds sind wegen der hohen Provisionen teuer und zudem aufgrund ihres spekulativen Charakters höchst riskant. Denn die Einlagen der Sparer werden meist ohne Erfolgsgarantie auf dem Immobilien- und Aktienmarkt investiert. Windige Unternehmen setzen bei solchen Transaktionen das gesamte Geld ihrer Kundschaft aufs Spiel und verlieren oft alles.
Lukrative Steuerersparnis kaum drin: Viele Produkte werden mit Aussicht auf einen stattlichen Steuergewinn verkauft. Doch nur wer hohe Steuern zahlt, kann Steuern sparen. Für Normalverdiener hat dieses Verkaufsargument keine Relevanz. Ohne grünes Licht des Steuerberaters sollte man die in Aussicht gestellten Steuervorteile nicht für bare Münze nehmen.
Vorsicht bei reiner Kreditfinanzierung: Die meist am Küchentisch abgeschlossenen Verträge werden häufig vollständig über Kredite finanziert. Die Finanzberater locken damit, dass man die Zinsen steuerlich absetzen und mit den Einnahmen aus der Anlage die fälligen Kreditraten tilgen kann. Verschwiegen wird, dass erst mal satte Anteile an den Beteiligungssummen in die Taschen der Vermittler und Anbieter fließen. Hält die Kapitalanlage nicht, was sie verspricht, sind Anleger oft doppelt und dreifach bestraft: Nicht nur die Einlage und Rendite sind dann verloren, auch der Kredit muss weiter abgestottert werden.
Jeder Sparer ist als Kunde interessant: Waren es vor einigen Jahren noch die Gutverdiener, auf die es Finanzfirmen abgesehen hatten, nehmen Anlageberater heute jeden in die Mangel, um ihm – ungeachtet seines Einkommens – ein Geldgeschäft aufzuschwatzen. Häufig ist es jemand im Freundes- oder Bekanntenkreis, der einen scheinbar lukrativen Tipp hat und den Kontakt zu einem fragwürdigen Berater knüpft. Wird jedoch eine Unterschrift geleistet, ist es schwierig, aus dem Vertrag wieder herauszukommen.
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 02421/56810, Fax 02461/503561 oder mail dueren@vz-nrw.de
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