Glasbau im Heuss-Park
Düren: Kunstwerk, Café und Bühne in einem
Von Josef Kreutzer [14.06.2016, 07.56 Uhr]
So sieht die Vision des Dürener Architekten Prof. Dr. Wolfgang Meisenheimer für den Theodor-Heuss-Park in Düren aus: |
Bis zu ihrem Abriss 1971 war die "Milchbar" an der Bismarckstraße ein beliebter Treffpunkt für die Dürener. Nun soll sie wiederauferstehen. Als ein kühnes architektonisches Glanzstück im Theodor-Heuss-Park: Der Dürener Architekt Prof. Dr. Wolfgang Meisenheimer hat den Nachfolgebau als eingeschossige Glasvitrine entworfen, in der es ausschließlich durchsichtige Wände gibt. Aus ihrem gläsernen Dach wächst eine Skulptur. In Anlehnung an den Park sind es zwei stilisierte Bäume, die wie der Indemann eine Außenhaut aus dem beleuchtbaren Drahtgewebe der Dürener Firma Gebrüder Kufferath haben sollen. Die Baumstämme nehmen die Theke und den Fahrstuhl ins Kellergeschoss auf. Dort befinden sich die technischen Anlagen, Vorratsräume und Toiletten.
Die neue Milchbar soll Café und Kleinkunstbühne zugleich sein. "Wenn die Türen geöffnet sind, können im Gebäude Lesungen oder kleine Konzerte stattfinden, während das Publikum im Park sitzt", erläuterte Wolfgang Meisenheimer seine Vision jetzt im Kreishaus Düren vor der Presse. Etwas Vergleichbares gebe es in ganz NRW nirgends, sagte der Planer, der mit seinem "waghalsigen Entwurf die Grenze zwischen Zweckbau und Kunstwerk aufheben will".
Die neue "Milchbar" soll Bau- und Kunstwerk zugleich sein. Entwurf: Wolfgang Meisenheimer, Modellbau: Gelber Fleck Detmold |
Die Idee zum Revival der Milchbar stammt vom Dürener Projektentwickler Hartmut Hages. Er hat die historische Milchbar noch als beliebten Treffpunkt in guter Erinnerung. "Wir brauchen ein solches architektonisches Highlight im Herzen der Stadt, das zugleich Treffpunkt für Jung und Alt ist", lautet seine Überzeugung.
Landrat Wolfgang Spelthahn bestätigt das: "Auf der Expo Real in München ist der außergewöhnliche Entwurf auf große Resonanz gestoßen." Und nicht nur dort. Nachfolgende Gespräche mit Vertretern der regionalen Wirtschaft seien sehr vielversprechend verlaufen, berichtete er. "Wir setzen auf Menschen, die sich von dem Projekt faszinieren lassen und es deshalb fördern."
Unterstützt wird das Projekt auch von der Stadt Düren. Baudezernent Paul Zündorf sieht es als Bestandteil des neuen Theodor-Heuss-Parks. Beim bevorstehenden Kreativwettbewerb zur Neugestaltung des Parks werde sich wohl kaum ein Planer der Faszination des Entwurfs entziehen können, sagte Paul Zündorf. Ziel der Partner es nun, die Finanzierung des Projekts zu sichern, damit es im Rahmen des städtischen Masterplans zeitgleich mit dem Bau des Bismarck Quartiers umgesetzt werden kann.
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