„Abstimmung mit den Flügeln“
Gutes Jahr für Schwalben im Kreis Düren
Von Redaktion [14.11.2005, 17.14 Uhr]
![]() Landrat Wolfgang Spelthahn zeichnete die Sieger des Malwettbewerbs des Schwalbenprojekts 2005 mit Sachpreisen aus. |
2005 war ein gutes Jahr für die Schwalben im Kreis Düren: Im Frühjahr hieß es bei einer Nisthilfen-Aktion in Heimbach und Jülich "Wir geben ihrer Zukunft ein Zuhause". Bis zu drei Bruten zogen die Schwalben in den künstlichen Heimen groß. Jetzt, nachdem die Tiere samt Nachwuchs in wärmere Gefilde aufgebrochen sind, erinnerte eine Ausstellung im Kreishaus in Düren an die gefiederten Gäste. Gezeigt werden die besten der weit über 100 Beiträge eines Schülerwettbewerbs. Landrat Wolfgang Spelthahn ehrte nun die Sieger mit Urkunden und Sachpreisen.
Anfang April, als die kühnen Flieger aus ihren Winterquartieren zurückkehrten, überraschten engagierte Vogelfreunde die Ankömmlinge mit Fertigbau-Quartieren an der Rur: Am Bahnhof in Heimbach und im Brückenkopfpark in Jülich standen Vogelhäuschen mit maßgeschneiderten Nestern. Da auch viele Privatleute das gemeinsame Schwalbenprojekt der Naturschutzorganisationen NaBu und BUND, der Eulenfreunde EGE sowie der Biologischen Station und des Kreises Düren unterstützen, standen den Heimkehren zu Beginn der Nistzeit rund 350 künstliche Schlupflöcher offen. Auf diese Hilfe sind die Tiere dringend angewiesen, denn seit den 70er Jahren verschwinden die Vögel nach und nach aus den Dörfern und Städten, da sie mit den modernen Lebensverhältnissen nicht zurecht kommen. Ein Aspekt dabei: Ohne lehmige Feldwege können sie keine Nester unter die Dächer kleben.
Wie das Schwalbenjahr 2005 begann, so endete es jetzt auch: Mit dem Engagement vieler Hände. So prämierte Landrat Wolfgang Spelthahn die Sieger des Schwalben-Malwettbewerbs während einer Feierstunde im Kreishaus. Weit über 100 Bilder hatten die Jurymitglieder Regina Rauh (Künstlerin aus Nideggen), Hildegard Coenen (Biologin aus Ameln), Gertraud Eberius (NaBu-Mitglied aus Stockheim), Benita Eggeling (Landschaftspflegerin aus Köln) und Lothar Gerhards, als Landschaftsarchitekt in der Kreisverwaltung Düren Vater des Schwalben-Projekts, bewertet. In der Altersstufe der Sechs- bis Zehnjährigen gewann Simon Jahndorf (Hürtgenwald) vor Chantal Laufer (Abenden) und Sarah Förster (Hürtgenwald). Vierte Plätze belegten Anabel Beckmann (Rath) und Lina Ganser (Hürtgenwald). Die Sieger im Wettbewerb der Elf- bis 14-Jährigen kommen alle aus Düren: Den ersten Platz belegte Nguyen Bach-Ngan mit 44 von 45 möglichen Punkten. Es folgten Sara Schneider, Adnan Özer und Nico Lanzen. Mit ihren Bildern dokumentieren die Kinder und Jugendlichen, dass die Welt ohne Mehl- und Rauchschwalben sehr viel ärmer wäre. Auf höchst professionelle Weise tut dies in der gleichen Ausstellung der Hellenthaler Maler Conrad Franz: Seine Schwalben- und Naturbilder wirken wie fotografiert.
Der Kreis Düren förderte das Schwalben-Projekt mit rund 9000 Euro, die Sparkasse Düren spendete über ihre Natur-Stiftung 3000 Euro; Heimbachs Bürgermeister Bert Züll und Oliver Krischer (Vorsitzender des Trägervereins der Bio-Station) steuerten je 250 Euro bei. Mit Aktionstagen, bei denen sich vor allem die Grundschule Heimbach, die Realschule Jülich und das dortige Mädchengymnasium engagierten, einer Wanderausstellung und Fachvorträgen leisteten die Veranstalter viel Aufklärungsarbeit. Sie soll – auch im Sinne des verstorbenen Vogelliebhabers Dr. Wiprecht Eberius – 2006 fortgesetzt werden. So wird auch Nideggen ein Schwalbenhaus erhalten. Außerdem soll ein mobiles Heim angeschafft werden, damit die "Abstimmung mit den Flügeln" für den Kreis Düren auch im nächsten Jahr wieder so positiv ausfällt.
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