Tag der offenen Tür auf dem "Campus Aldenhoven"

Siersdorf: Aufeinandertreffen automobiler Welten
Von Rudi Böhmer [01.05.2016, 07.00 Uhr]

Dort wo sonst versteckt automobile Prototypen einsame Runden drehen, nur beobachtet von Sensoren, Kameras oder Messgeräten, gibt es Mitte Mai ein Aufeinandertreffen künftiger Technik mit seit Generationen erprobtem rollendem Material. Das Ganze nicht hinter verschlossenen Türen und Toren, sondern für jedermann zugänglich. Das Aldenhoven Testing Center der RWTH Aachen, veranstaltet Pfingstmontag, 16. Mai gemeinsam mit seinen Nachbarn auf dem „campus aldenhoven“ einen Tag der offenen Tür.

Dazu bekommt die Öffentlichkeit die Möglichkeit zu erfahren, wo im Nordkreis Düren, sonst hinter verschlossenen Türen gearbeitet wird, um sicherzustellen, dass künftig Autofahrer in der Spur bleiben...

Der Dürener Motorsport Club (DMC) nutzt die Gunst der Stunde und wird im Rahmen seiner Oldtimer Classics, die bereits zum 23. Mal an diesem Pfingstmontag startet, auf diesem Forschungsgelände mit den Oldtimern Station machen und dort für die über 100 teilnehmenden Teams Prüfungen bereit halten.

Holger Seeberger, der die DMC Classics organisiert dazu: „Das wird für die Oldtimerfreunde ein besonderer Leckerbissen, die historischen Fahrzeuge einmal über die Teststrecke bewegen zu dürfen.“

Und ebenfalls Micha Lesemann, einer der Geschäftsführer der ATC GmbH - Gesellschafter sind die RWTH Aachen und der Kreis Düren - ist sich sicher, dass das Aufeinandertreffen der verschiedenen automobilen Welten auf großes Interesse stoßen wird.

Seit 2014 ist das Testgelände auf der rund 40 Hektar großen Fläche der ehemaligen Steinkohlgrube Emil Mayrisch im Aldenhoverner Ortsteil Siersdorf in Betrieb. Zwei Kilometer lang ist die Ovalbahn, die sich rund um das Gelände zieht und zwei Steilkurven besitzt, um querkraftfreies Fahren mit bis zu 120 Stundenkilometern zu ermöglichen. Drei Fahrspuren sind vorhanden. Die Geraden sind jeweils 400 Meter lang.

Neben der Ovalbahn gibt es eine Schlechtwegstrecke mit fünf unterschiedlichen Eigenschaften, eine kreisförmige Fahrdynamikfläche mit einem Durchmesser von 210 Metern, eine 500 Meter lange Beschleunigungsspur, eine 150 Meter lange Bremsstrecke mit unterschiedlichen Belägen, ein bis 1200 Meter langer Handlingkurs sowie einen Hügel mit fünf, 12 und 30 % Steigung.

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Damit bietet das ATC alle Voraussetzungen für Forschungen im Bereich der Fahrzeugtechnik und Mobilität, auch im Blick auf das vernetzte und automatisierte Fahren der Zukunft. Aktuell sind immer wieder Testtage der verschiedenen Hersteller und Zulieferer im Bereich der immer mehr an Bedeutung gewinnenden Assistenzsysteme angesetzt.

Am Tag der Offenen Tür am 16. Mai werden die Besucher allerdings aus Sicherheitsgründen mit dem eigenen Fahrzeug das Gelände nicht befahren dürfen. Das bleibt den Oldtimern vorbehalten. Jedoch ist es möglich mit Inlinern oder dem Fahrrad das weitläufige Areal zu erkunden, so Micha Lesemann.

Holger Seeberger schätzt, dass die ersten Oldtimer am späten Vormittag in Siersdorf eintreffen werden. Rund drei Stunden lang besteht dann die Möglichkeit die historischen Fahrzeuge in Aktion zu erleben, doch wird sicherlich in den Pausen der eine oder andere Blick in die Alten oder unter die Motorhaube möglich sein. Er kündigt unter den Teilnehmern einige echte Raritäten der Oldtimerszene an.

Der erste Start dieser Ausfahrt erfolgt Pfingstmontag um 9 Uhr auf dem Markt in Düren. Im Minutentakt gehen die Fahrzeuge auf die Strecke. Gewertet wird in zwei Modi. Für die tourensportlichen Teilnehmer müssen diverse Zeit-Prüfungen absolvieren. Dabei kommt es allerdings nicht auf Schnelligkeit an. Vielmehr müssen bestimmte Punkte der Strecke exakt zu vorgegebenen Zeiten durchfahren werden.

Bei der touristischen Wertung steht der Spaß im Vordergrund. Wissen und Geschicklichkeit sind Faktoren, die zum Pokal führen.

Neben dem Nordkreis und der Visite im „campus aldenhoven“ werden die historischen Fahrzeuge ebenfalls im Gelände der Landes Gartenschau in Zülpich Station machen, ebenfalls eine gute Gelegenheit einen Blick auf die betagten Fahrzeuge zu werfen. Nachmittags ab 16 Uhr ist die Ankunft wieder auf dem Dürener Markt. Dort werden alle Fahrzeuge bei der Zieldurchfahrt präsentiert und anschließend ausgestellt.

Die im Siersdorfer Industriepark „Emil Mayrisch“ - der unter dem Namen „campus aldenhoven“ vermarktet wird - beheimateten Firmen öffnen am 16. Mai ihre Tore.

Neben dem von Landrat Wolfgang Spelthahn initiierten „Aldenhoven Testing Center“ und der benachbarten Film- autobahn bieten Bonnenberg & Drescher, TPR Fiberdur, FEV und Omnifol Kraus ab 10 Uhr Einblick in ihre Betriebe. Die Türen stehen bis 16 Uhr offen.


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