Hilfe für Flüchtlinge

Dürener "Integration Point" bündelt Hilfe
Von Josef Kreutzer [10.02.2016, 10.52 Uhr]

Landrat Wolfgang Spelthahn und  Doris Schillings, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Aachen-Düren, unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung.

Landrat Wolfgang Spelthahn und Doris Schillings, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Aachen-Düren, unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung.

Für Flüchtlinge aus fremden Kulturen ist der deutsche Alltag kaum zu durchschauen. Wenn sie ihren Asylantrag gestellt haben, erhalten sie bis zu ihrer Anerkennung Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Währenddessen werden sie in Sachen Ausbildung und Arbeit von der Arbeitsagentur betreut. Werden Sie als Flüchtling anerkannt, wechseln sie in die Zuständigkeit des Jobcenters und erhalten Grundsicherungsleistungen nach dem Sozialgesetzbuch II. Daneben gibt es weitere Ämter und Institutionen, die zu ihrer Integration in den Arbeitsmarkt beitragen.

Mit einem sogenannten "Integration Point" wollen der Kreis Düren und die Agentur für Arbeit Aachen-Düren mögliche Reibungsverluste bei der Integration von Flüchtlingen vermeiden. Jetzt unterzeichneten Landrat Wolfgang Spelthahn und Doris Schillings, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Aachen-Düren in Vertretung der Vorsitzenden der Geschäftsführung Gabriele Hilger, in den Räumen der job-com die Vereinbarung zur engen Zusammenarbeit der Behörden. Gemeinsames Ziel ist es, den Asylbewerbern mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit, die den 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden zugewiesenen sind, frühzeitig den Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu öffnen.

Im Integration Point, der in der Agentur für Arbeit Düren angesiedelt ist, erhalten die Flüchtlinge von den Mitarbeitern der Arbeitsagentur erste Informationen und Unterstützung. So können sie die Zeit bis zur Entscheidung über ihren Asylantrag nutzen, um sich auf ihr Erwerbsleben in Deutschland vorzubereiten. Die Anerkennung ihrer Bildungs- und Berufsabschlüsse gehört ebenso dazu wie die Teilnahme an Sprachkursen, beruflichen Weiterbildungen und Teilqualifizierungen sowie Maßnahmen bei Arbeitgebern oder Bildungsträgern. Wenn sie schließlich in Deutschland bleiben dürfen und noch keine Arbeit gefunden haben, werden mit der job-com im Rahmen des Übergangsmanagements alle Informationen ausgetauscht, die für ihre weitere Eingliederung in den Arbeitsmarkt erforderlich sind.

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Zusätzlich gibt es einen ständigen Austausch mit der Ausländerbehörde, den Sozial- und Jugendämtern, dem Kommunalen Integrationszentrum, den Schulträgern und weiteren Organisationseinheiten. Darüber hinaus sollen je nach Erfordernis weitere Partner, zum Beispiel Kammern und Berufsverbände, einbezogen werden. Mit schnellen Absprachen auf kurzen Wegen sollen die Flüchtlinge frühzeitig beraten und kontinuierlich auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt begleitet werden. Sie sollen ihre Förderung wie aus einer Hand wahrnehmen.

Landrat Wolfgang Spelthahn begreift die Einwanderung als große Chance für die deutsche Gesellschaft. "Verwaltungen sind Dienstleister für die Menschen. Je effektiver sie zusammenarbeiten, umso besser erfüllen sie ihren Auftrag. Mit dem Integration Point haben wir nun die Voraussetzung geschaffen, dass wir die große Herausforderung der Eingliederung von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gemeinsam möglichst reibungslos meistern. Das ist sehr wichtig, denn nach dem Erlernen unserer Sprache entscheidet vor allem die Teilhabe an unserer Arbeitswelt, ob die Einwanderer zu einem Teil unserer Gesellschaft werden und sie bereichern."

Doris Schillings, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Aachen-Düren, sieht im Integration Point eine wichtige Ergänzung des bereits vorhandenen Dienstleistungsspektrums und ein erfolgversprechendes Konzept kurzer Wege und schneller Absprachen.
„Mit dieser zentralen Anlaufstelle wollen wir die Hilfen anbieten, die für eine Integration in Arbeit und Ausbildung erforderlich sind. Auch im Kreis Düren können nun geflüchteten Menschen direkt und praxisnah koordinierte Hilfen und Entscheidungen aus unterschiedlichen und sehr komplexen Rechtsgebieten angeboten werden. Insbesondere auch durch eine frühzeitig in die Wege geleitete Sprachförderung oder Kompetenzentwicklung können im Integration Point bereits im Vorfeld der Arbeitslosigkeit Strategien zur Integration in den Arbeitsmarkt eingeleitet werden, um die Weichen in Arbeit und Ausbildung zu stellen“.


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