Kreisbauernschaft klärt auf: Zwischenfruchtanbau dient Umweltschutz
Von Redaktion [26.11.2015, 11.46 Uhr]
Warum blühen die Felder mitten im Winter gelb und lila? Zurzeit blüht der Senf gelb und vor kurzem die Phacelia lilafarben. Mit so genannten Zwischenfrüchten sorgen die rheinischen Landwirte dafür, dass die Bodenstruktur verbessert wird, wichtige Nährstoffe in den Boden kommen und dieser vor Auswaschung von Stickstoff geschützt wird. „Zwischenfrüchte sind wichtig für den Acker. Ölrettich kann zum Beispiel bis zu 140 kg pro ha Stickstoff in Form von Nitrat wie ein Schwamm aufsaugen“, erklärt Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren.
„Zwischenfrüchte wirken sich positiv auf den Humusgehalt aus. Im Herbst stehen die Flächen zudem in voller Blüte und bieten Schutz und Futter für Wildtiere“, so der Vorsitzende. Mit Zwischenfrüchten könne man auf Hanglagen auch verhindern, dass die humusreiche obere Bodenschicht abgespült würde.
„In diesem Jahr werden alleine im Rahmen des Greenings mehr als 135 000 ha mit Zwischenfrüchten bestellt, die bis zum nächsten Frühjahr auf den Ackern bleiben“, hebt Gussen hervor. Hinzu kämen noch Zwischenfrüchte, die gezielt im Rahmen von Wasserkooperationen angebaut werden. Dieser Anbau wurde in besonderer Weise für den Gewässerschutz optimiert.
Ölrettich, Senf oder Phacelia sind die beliebtesten Zwischenfrüchte, aber auch Rauhafer, Leindotter, Sonnenblumen, Perserklee, Sommerwicke oder Buchweizen werden in den Mischungen je nach Standort und Hauptfrucht verwendet. Die meisten Zwischenfrüchte sind nicht winterhart. Daher frieren sie bei Minusgraden ab und bilden eine grüne, schützende Mulchauflage, die auf dem Feld verbleibt. Erst im Frühjahr werden die Pflanzenreste eingearbeitet und damit steht der gespeicherte Stickstoff wieder für Zuckerrüben, Sommergetreide und Mais zur Verfügung. „Zwischenfrüchte sind ein richtiges Multitalent und helfen bei Gewässer- und Wildtierschutz“, so der Vorsitzende abschließend.
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