Förderung des LVR

Düren: Dolmetscher der Seele
Von Redaktion [11.11.2015, 21.25 Uhr]

Mit 100.000 Euro fördert der Landschaftsverband Rheinland Sprach- und Integrationsmittlerinnen und -mittler in ihren neun psychiatrischen Kliniken im Rheinland - unter anderem in Düren. Die Erkenntnis: Die Sprache und die Kultur des Herkunftslandes spielen bei der Behandlung von Migrantinnen und Migranten mit psychischen Problemen eine entscheidende Rolle.

Erkennbar ist aktuell eine – auch durch den starken Anstieg von Flüchtlingen – deutlich gestiegene Inanspruchnahme dieses Angebots in 2015. Nun wurde das LVR-Förderprogramm und Verbundprojekt Migration in die Landesinitiative „Gesundes Land“ aufgenommen. Als beispielgebendes Projekt wurde es zudem in das „Infoportal Gesundes Land des Landes Nordrhein-Westfalen“ auf www.infoportal-gesundesland.nrw.de eingestellt.

Die psychiatrischen Fachkliniken des LVR setzen diese Übersetzungs- und Vermittlungsleistungen in über 20 Sprachen ein. Am meisten nachgefragt sind Türkisch, Albanisch und Arabisch in vielen Dialektformen. Diese drei Sprachen machen mehr als 54 Prozent aller Einsätze von Integrationsmittlerinnen und -mittlern aus. Sie sind mehr als nur Dolmetscher, denn sie helfen bei der sprachlichen und soziokulturellen Verständigung zwischen den Fachkräften und den Patientinnen/ den Patienten mit Migrationshintergrund. „Gerade im Bereich der psychischen Probleme und der Psychotherapie ist die Sprache das wesentliche Instrument.

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Kulturelle Unterschiede fordern zudem auch unterschiedliche Behandlungsweisen. Genau dort setzt unser Förderprogramm Sprach- und Integrationsmittler an. Wir freuen uns, dass unsere Anstrengungen jetzt zur Aufnahme in die Landesinitiative geführt haben. Sie beweist einmal mehr, dass der LVR den richtigen Weg in Sachen Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung geht“, so Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen.

Jährlich werden die besten Projekte der Landesinitiative „Gesundes Land“ mit dem „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen“ ausgezeichnet. An dem diesjährigen Wettbewerb beteiligen sich rund 66 verschiedene Institutionen, Initiativen und Organisationen mit 73 Projekten. Fokus des diesjährigen Wettbewerbs bildet die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Menschen in prekären Lebensverhältnissen.

Die Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen – Innovative Projekte im Gesundheitswesen“ wurde auf Beschluss der Landesgesundheitskonferenz eingerichtet. Sie gehört seitdem zum festen Bestandteil der nordrhein-westfälischen Gesundheitspolitik und fördert durch innovative Projekte die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Nordrhein-Westfalen sowie die Umsetzung der Gesundheitsziele.


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