"Die Landwirtschaft gehört fest zum Kreis Düren"
Von Josef Kreutzer [17.09.2015, 07.41 Uhr]

Erich Gussen (2.v.l.) überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn beim gemeinsamen Erntedankempfang im Kreishaus die Erntekrone, die Karin Käufer angefertigt hatte. Hedi Feucht sprach im Namen der Kreislandfrauen ein gereimtes Grußwort.

Erich Gussen (2.v.l.) überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn beim gemeinsamen Erntedankempfang im Kreishaus die Erntekrone, die Karin Käufer angefertigt hatte. Hedi Feucht sprach im Namen der Kreislandfrauen ein gereimtes Grußwort.

"Wir machen Euch satt!" Diese Botschaft hatte Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, als roten Faden in seine Ansprache beim traditionellen gemeinsamen Erntedankempfang seiner Berufskollegen und des Kreises Düren eingewoben. Wie stets waren zahlreiche Vertreter aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung ins Kreishaus Düren gekommen, um die Leistung der Landwirte gebührend zu würdigen.

"Die Ernährung der Menschheit ist die primäre Aufgabe der Landwirtschaft", stellte Erich Gussen fest und listete dann aber eine Reihe von Umständen auf, die den Bauern das (Über-)Leben schwer machen. So nannte er die Kunden, die im Geschäft nicht bereit seien, für gute Ware auch einen anständigen Preis zu zahlen. Der Preisdruck, den der Handel auf die Nahrungsmittelerzeuger ausübe, stehe oft im Gegensatz zu deren Werbung. Er erinnerte an realitätsfremde Verbraucher, die die Bauernhöfe aus alter Zeit vermissen. "Dabei wird vergessen, dass die weltweit wachsende Bevölkerung mit vielfältigen Kundenwünschen ohne technischen Fortschritt nicht zufrieden zu stellen ist." Und auch den ständigen Bodenverbrauch der Gesellschaft nahm er aufs Korn.

Ohnehin stünden die Landwirte unter Druck: "Das Jahr 2015 hat uns – wieder einmal – gezeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Und dass der wirtschaftliche Erfolg unserer bäuerlichen Höfe immer mehr vom Weltmarkt abhängt." Nicht kostendeckende Milchpreise, historisch niedrige Verkaufserlöse für die Schweinemäster und zu wenig Geld für viel Getreide machten den Landwirten das Leben schwer. Hinzu kämen unüberlegte politische Entscheidungen wie das Russland-Embargo.

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Die Landwirtschaft sieht Erich Gussen vor riesige gesellschaftliche Aufgaben gestellt: "Wir müssen die Landwirtschaft wieder fest in der Mitte der Gesellschaft verankern. Denn unsere Leistungen verdienen Anerkennung und Unterstützung." Im Kreis Düren gibt es beides. So sah er Lichtblicke im konstruktiven Miteinander mit den hiesigen Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, das es fortzusetzen gelte: "Unsere Zusammenarbeit steht auf einem guten Fundament."

Dass die Landwirtschaft fest zum Kreis Düren gehört, bestätigte Landrat Wolfgang Spelthahn gern. Zum 15. Mal hatte er die Kreisbauernschaft nun schon zur gemeinsamen Erntedankfeier eingeladen. "Die Übergabe der schönen Erntekrone ist erneut ein Zeichen für den Schulterschluss der hiesigen Politik und Verwaltung mit den Betrieben in der Region. Wir haben ein gemeinsames Interesse daran, die eigenständige Lebensmittelproduktion in unserem ländlichen Flächenkreis zu sichern und die landwirtschaftliche Tradition hochhalten. Bewährte Strukturen dürfen nicht zerschlagen werden."

Viel Lob ernteten die Landfrauen um ihre Vorsitzende Hedi Feucht, die den großen Sitzungssaal mit Feldfrüchten geschmückt und die Erntekrone geschaffen hatten, die Landrat Wolfgang Spelthahn erneut dankend im Empfang nahm.


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