Führung für blinde und sehbehinderte Menschen
In Linnich Kunst berühren
Von Redaktion [07.06.2015, 07.24 Uhr]
Kunst soll berühren, das ist ein Ziel. Dass Kunst auch berührt werden darf, ist eher die Ausnahme. Dazu lädt das Deutsche Glasmalerei-Museum blinde und sehbehinderte Menschen am 18. Juni, um 15.30 Uhr erstmals ein. Die aktuelle Sonderausstellung von Thierry Boissel „Poesie aus Licht, Glas und Farbe“ eignet sich hierfür besonders, da der Künstler unter anderem mit Reliefstrukturen arbeitet und die Erlaubnis zum Berühren dieser Werke gegeben hat. Begleitet werden die Teilnehmer von Museumspädagoge Michael Scheu, der bereits Erfahrung im Bereich Blindenführungen gesammelt hat. Unter anderem bietet er Führungen im Aachener Dom und der Schatzkammer an.
Zum Einstieg wird Michael Scheu den Teilnehmern alles Wissenswerte zur Geschichte des Museums und der Glasmalerei erläutern. In der Museumswerkstatt gibt er anschließend eine haptische Einführung in die Technik der Glasmalerei. Hierzu legt Scheu Gläser mit unterschiedlich bearbeiteten Oberflächen (Ätzung, Sandstrahlung), Scheiben mit Bleiruten sowie Werkzeuge zum ersten Vertrautmachen bereit.
Beim Rundgang durchs Haus wird er alle Räume beschreiben und versuchen, den Besuchern eine Vorstellung von den Räumlichkeiten zu verschaffen. Die Werke von Thierry Boissel, auf denen der Schwerpunkt der Führung liegt, werden vollständig dargestellt und deren Farben, die Licht-, Spiegelungs- und Durchsichteffekte erläutert. Besonders das Werk „Zeitzeugen“ kann aufgrund der Reliefstruktur, die das Wesen des Werkes ausmacht, hervorragend ertastet werden.
Diese Führung richtet sich sowohl an sehbehinderte als auch an vollständig erblindete Menschen. Scheu wird sich ganz auf die Gruppe und ihre Bedürfnisse einlassen. Die Führung dauer ca. eine Stunde. Gebühr zwei Euro zuzüglich Eintritt. Die Anmeldung ist zwingend erforderlich und kann telefonisch unter ? 02462-9917-0 oder per E-Mail an info@glasmalerei-museum.de erfolgen. Für Gruppen sind gesonderte Termine auf Anfrage möglich
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