Düren: Vortrag zur Aktuelle Situation im Nahen Osten
Von Redaktion [20.02.2015, 07.07 Uhr]
Zu einer Veranstaltung über die aktuelle Situation im Nahen Osten laden Pastoralrat und Katholikenrat zusammen mit dem Kirchenkreis Jülich am 3. März in Düren ein: „Wohin treiben der Nahe Osten und die arabische Welt? Über Gewalt und Staatszerfall in der islamischen Welt.“ Die Gesprächspartner sind Michael Lüders aus Berlin und Mounir Azzaoui aus Aachen. Beide sind renommierte Experten für die Entwicklungen im Nahen Osten und der islamischen Welt.
Mit großer Sorge wird die Entwicklungen in der arabisch-islamischen Welt beobachtet. Vom Optimismus des „arabischen Frühlings“ ist wenig geblieben: Die nahöstlichen und nordafrikanischen Staaten versinken entweder in Gewalt oder aber sie werden noch immer von autoritären, aber pro-westlichen Regimen regiert. Klar ist auch, dass Militärinterventionen des Westens nicht zu einer Entspannung beigetragen, sondern vielfach den Staatszerfall noch vorangetrieben haben.
Über Ursachen und Hintergründe referiert der Nahostexperte Michael Lüders. Er verweist auf komplexe Realitäten, warnt vor der fatalen Tendenz sie in „gut“ und „böse“-Schemata zu pressen. Neben den komplexen Realitäten macht er auf Akteure hinter dem vordergründigen Geschehen aufmerksam, etwa im Stellvertreterkrieg in Syrien. Bekannt ist Michael Lüders als Kommentator und Dokumentarfilmer im deutschsprachigen Raum in Sachen Nahost und der arabisch-islamischen Welt. Bereits in jungen Jahren suchte er das Leben in der arabischen Welt zu verstehen, er studierte in Damaskus arabische Literatur und Islamwissenschaften, Politologie und Publizistik in Berlin.
Neben Michael Lüders wird der Politikwissenschaftler Mounir Azzaoui aus Aachen als Diskutant hinzugezogen. Seine Forschungsarbeiten haben ihn für zwei Jahre nach Washington DC geführt, wo er zu amerikanischen Muslimen geforscht hat. Derzeit arbeitet Mounir Azzaoui für die Stiftung Mercator, eine der großen privaten Stiftungen in Deutschland. Er engagiert sich seit vielen Jahren für die Integration von Muslimen in Deutschland. Mit ihm möchten wir darüber sprechen, wie er als deutscher Muslim, dessen Eltern aus Marokko eingewandert sind, die Entwicklungen in der arabischen Welt verfolgt.
Dabei interessieren auch die Fragen: Wie sieht er mit seinem multikulturellen Hintergrund die Situation in den arabischen Staaten? Wie bewertet er die Entscheidung junger in Europa aufgewachsener islamischer Männer, die sich freiwillig zum Kampf des „Islamischen Staates“ melden? Wie sieht er ihre Motivation und wie gehen muslimische Gemeinden damit um?
Die Veranstaltung unter dem Leitthema "Horizonte erweitern" findet ab 18 Uhr in der Evangelischen Gemeinde Düren, Wilhelm-Wester-Weg 1, statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro.
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