Kreis vernetzt die lokalen Unterstützer der Flüchtlingshilfe
Von Josef Kreutzer [19.02.2015, 14.24 Uhr]

Rund 70 Personen waren der Einladung von Landrat Wolfgang Spelthahn ins Kreishaus gefolgt, so dass der Runde Tisch zur Flüchtlingshilfe dann doch im normal bestuhlten Sitzungssaal stattfand. Die große Resonanz unterstrich die Bedeutung des Themas für die Städte und Gemeinden, die für die Unterbringung der ihnen zugewiesenen Menschen aus aller Herren Länder zuständig sind.

Rund 70 Gäste begrüßte Landrat Wolfgang Spelthahn zum Runden Tisch für Flüchtlingshilfe. Das erste Treffen diente dem Informationsaustausch und der Vernetzung der Hilfsinitiativen vor Ort.

Rund 70 Gäste begrüßte Landrat Wolfgang Spelthahn zum Runden Tisch für Flüchtlingshilfe. Das erste Treffen diente dem Informationsaustausch und der Vernetzung der Hilfsinitiativen vor Ort.

Neben den Behörden engagieren sich auch zahlreiche Bürger vor Ort. Sie unterstützen die Menschen beim Start in ihr Leben fern ihrer Heimat. Da die Zahl der Flüchtlinge wohl weiter steigen wird, ist möglichst effektive Hilfe vonnöten. So standen beim ersten Tisch-Gespräch vor allem gegenseitiges Kennenlernen und das Vorstellen und Vernetzen schon vorhandener Angebote auf der Tagesordnung. "Wir sind ein gastfreundlicher Kreis und wollen die Menschen wertschätzend aufnehmen. Sie sind eine Bereicherung für uns, kulturell, aber auch für unsere Wirtschaft, da viele gut ausgebildet sind. Sie bringen Potenziale mit, die nicht brachliegen sollten", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn.

Als die Vertreter der Städte und Gemeinden ihre Kurzstatements zur derzeitigen Lage vor Ort abgaben, tauchten zwei Punkte immer wieder auf: die schwierige Suche nach weiteren geeigneten Quartieren für Flüchtlinge und die große Unterstützungsbereitschaft vieler Bürger. Teilweise haben sich die Hilfsbereiten schon zu lokalen Initiativen zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich Gutes zu tun. Im Kreishaus gab es reichlich Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen.

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Die Vertreter der Flüchtlingsberatungsstellen der Evangelischen Gemeinde zu Düren, des Caritasverbandes Düren-Jülich, der Diakonie des Kirchenkreises Jülich und des Sozialdienstes katholischer Frauen Düren stellten ihre professionellen Unterstützungsangebote für die Flüchtlinge im Überblick vor. Die Kreisverwaltung ist mit mehreren Ämtern in das Thema eingebunden. Für das Ausländeramt skizzierte Wolfgang Schumacher die Rechtslage und nannte Zahlen. Seit zwei Jahren habe sich die Zahl der Asylsuchenden und geduldeten Flüchtlinge auf nunmehr über 1200 Personen nahezu verdoppelt.

Das Gesundheitsamt überwacht die Einhaltung der Hygienestandards in den Gemeinschaftsunterkünften und berät die Kommunen, sagte Dr. Norbert Schnitzler. Einen Einblick in die Leistungen des Kommunalen Integrationszentrums gab Sybille Haußmann. So wurden an einigen Schulen Seiteneinsteigerklassen gebildet, in denen vor allem das Erlernen der deutschen Sprache im Vordergrund steht. Die Vermittlung von Sprachpaten an Grundschulkinder und von Dolmetschern etwa für Behördentermine dient ebenfalls der Verständigung. Für das Jugendamt berichtete Marita Schmitz über Hilfestellungen für Flüchtlingsfamilien mit Kindern. Derzeit leben acht unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Kreisgebiet. Der Austausch am Runden Tisch wird fortgesetzt.


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