Fastenpredigten
Boslar: Bausteine auf dem Weg zu Ostern
Von tee [22.02.2015, 08.12 Uhr]
„Messfeiern mit den Predigten sind die persönlichen Bausteine in unserer Vorbereitung auf Ostern“, erklärt Pfarrer Heinz Philippen. In St. Gereon in Linnich-Boslar hält er seit fast 20 Jahren Fastenpredigten. In diesem Jahr ist das Thema "Ich bin die Aufersteung und das Leben".
Das Kreuz im Blick: Fastenpredigten als Vorbereitung auf Ostern. |
Wie kommen Sie auf Fastenpredigten?
Pfarrer Philippen: Die Idee ist nicht von mir erfunden worden, die Tradition gibt es in der katholischen Kirche schon länger. Oft waren es die Sonntagnachmittage. Als ich vor über 20 Jahren damit anfing bekam ich den Hinweis, dass in Erkelenz der Pfr. Plewnia das auch anbot. Ich sehe es als eine gemeinsame Vorbereitung auf das Osterfest neben den traditionellen Kreuzwegandachten. Dann kam mir die Idee der Fastenpredigten. Montagabend war von jeher in Boslar für die Abendmesse reserviert und darum habe ich mich bewusst dafür entschieden – nicht für die Sonntagsmesse. Wenn Ihr dorthin kommt, dann dauert die Messe etwas länger, die Predigt ist nicht in fünf Minuten gehalten, die kann auch 15 Minuten dauern. Aber es ist bewusst auch der Punkt der österlichen Vorbereitung auf das höchste Fest des Glaubens. In den Predigten werden dann auch Anregungen gegeben, Revision de vie – wie stehe ich in meinem Leben da, was trägt mich.
Zur Fastenpredigt kommen die Menschen ganz bewusst. Das sind meist Gläubige 60+, manchmal auch Jüngere, Der Kreis hat sich in den letzten Jahren auf 70 Gottesdienstbesucher eingependelt – und nicht nur Boslarer. Eigentlich sind die Boslarer mit der Zeit in der Minderzahl, es zieht Kreise – natürlich auch dadurch, dass wir es breiter publik gemacht haben über die Amtsblätter in Jülich, Titz, Linnich und Aldenhoven. Inzwischen rufen uns die Menschen auch an und bitten um Flyer.
Sie kamen als Pfarrer 1990 im Herbst nach Boslar. 1992 haben Sie mit Fastenpredigten begonnen. Hat sich Ihr Konzept verändert in den Jahren?
Pfarrer Philippen: In den ersten Jahren habe ich es selbst gemacht, vielleicht mal einen Mitbruder gebeten, aber dann habe ich sehr schnell gedacht: die hören dich jeden Sonntag predigen und es ist auch wichtig, einmal andere Prediger zu hören: Andere Stile, andere Arten, andere Stimme, andere Gesichter – weil die Leute dann auch eher neugierig sind und dadurch vielleicht auch eher bereit, zuzuhören.
Sie haben Gastprediger aus Eschweiler, Zülpich, Wenau und sogar Rheinbach gewinnen können. Das spricht für die Qualität der Fastenpredigten.
Pfarrer Philippen:Das kommt daher, dass ich auf verschiedenen Ebenen Kontakt habe zu vielen Mitbrüder. Denen sage ich dann: „Ich schenke Euch etwas zum Geburtstag. Ihr dürft nach Boslar kommen.“ Die Brüder, die in diesem Jahr kommen, waren alle schon einmal da und sagen, wir kommen gerne wieder. Also ist das Geschenk offenbar gut angekommen.
Wann fangen Sie mit den Planungen an?
Pfarrer Philippen:Nach Weihnachten überlege ich immer welches Thema man nehmen kann. Das ist nicht unbegrenzt, es soll ja ein Fastenthema sein. Dann muss ich die Mitbrüder fragen, einige müssen sich Zeit nehmen. Die beiden Diakone, die im vergangenen Jahr dabei waren, waren schon kurz nach ihrer Weihe hier und das kam gut an, weil die Leute es gut finden, auch Jüngere zu hören.
Dieses Jahr steht als Thema Johannes 11,25 "ich bin die Auferstehung und das Leben" im Zentrum. Finden Sie jedes Jahr ein neues Thema?
Pfarrer Philippen: Ich bin mir nicht sicher: Es kann sein, dass ich die Sieben Worte Jesu schon einmal hatte, aber nicht in den letzten zehn Jahren. Es sind ja nur sechs Sonntage aber sieben Worte, das traf sich gut, weil das dann am Karfreitag Thema ist: Es ist vollbracht.
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