Antonius-Prozession
Dürener Grüngürtel pflegt alte Tradition
Von tee [28.06.2014, 13.30 Uhr]
![]() Zu Ehren ihres Pfarrpatrons Antonius ziehen die Menschen im Dürener Grüngürtel durch die Straßen. |
Festlich geschmückt war der Zugweg in den Straßen des Dürener Grüngürtels, die von den stimmungsvollen Gläubigen mit „ihrem Antonius“ durchschritten wurden. Aufsehen erregend – auch Fenstergucker beteiligten sich als Zaungäste an der Prozession.
Rund 160 Betende und Singende zogen nach dem Festgottesdienst in der Kirche St. Antonius mit Musikbegleitung zu den drei Stationen, an denen Geschichte und Geschichten des Patrons vorgetragen und die Erhebung der Reliquie als Höhepunkt gefeiert wurden. Und ein Fest war es bei aller Andacht, Fürbitten um den Schutz von St. Antonius und den anregend meditativen „Teppichen“ aus farbigem Sägemehl tatsächlich.
Den äußeren Anschein verliehen natürlich die voranschreitenden Bannerträger, die Schar der Messdiener, die den Baldachin, unter der die Reliquie getragen wurde, flankierten, die Schützen in ihrem Ornat und die Kommunionkinder, die noch einmal ihre weißen Kleider und dunklen Anzüge trugen. Vor allem aber das Miteinander von Jung und Alt, von Menschen mit Rollator und Kinderwagen schiebende Familien, erweckte bei strahlendem Wetter den Eindruck eines Familienfestes.
Alt-Bewährtes neu zu denken, damit war der Gemeindeausschuss St. Antonius und Bonifatius angetreten. In den vergangenen Jahren hatte die Beteiligung am Patrozinium abgenommen. Unter anderem wohl auch, weil für die Gläubigen als Teil der Großpfarrei St. Lukas eine Woche vor dem Patrozinium stets die Fronleichnamsprozession im Kalender steht.
![]() Unter dem Baldachin wird die Reliquie getragen. |
So entschied der Ausschuss, sich wieder auf die zentralen Punkte des Patronatsfestes zu konzentrieren, Geschichte und Geschichten des Fernando Martim de Bulhões e Taveira Azevedo zu erzählen, der als Mönch zum hl. Antonius wurde, und auch im Gebet den Fokus auf die besonderen Eigenschaften des Heiligen zu legen wie etwa als Helfer beim Wiederauffinden verlorener Gegenstände, als Patron für die Kinder und Frauen. Äußeres Zeichen war das Tragen der hölzernen Antonius-Statue und der Reliquie.
Um die Hälfte gekürzt wurde mit Rücksicht auf die älteren und gehbehinderten Gemeindemitglieder die Zug- strecke, an der auch nur zwei statt drei Stationen zum Innehalten eingeplant wurden. Hier gab es auch reichlich Sitzgelegenheit, und zusätzlich wurde ein Fahrdienst eingerichtet.
Mit Jung und Alt – wie
beim Familienfest
Geglückt ist die Neuorientierung. Vermutlich weil sich die Organisatoren an der Antonius-Geschichte orientierten, die bei der ersten Station von Gemeindereferentin Trudel Zimmer vorgetragen wurde: Als die Menschen dem predigenden Antonius nicht zuhören wollten, sprach er zu den Fischen, die in Schwärmen zu ihm kamen. Das wiederum lockte die Menschen an – ein gelungener Coup. Das gilt auch im übertragenen Sinne: Dreimal so viele Prozessionsteilnehmer wie im Vorjahr kamen zum Patrozinium – und Vorschläge zur Verbesserung im kommenden Jahr gibt es auch schon.
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