12 KiTas im Kreis Düren nehmen an Bundesprogramm zur Förderung teil
Aldenhoven: Beim Tischdecken Sprache fördern
Von Arne Schenk [23.04.2014, 19.14 Uhr]
Spielend Sprache lernen ist das Ziel auch im St. Elisabeth Kindergarten. |
Eigene Wünsche, Träume, aber auch Ärgernisse formulieren, einfach mit Worten ausdrücken, was man denkt, ist gar nicht so einfach. Bei dem Bundesprogramm „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ lernen Kinder unter drei Jahren, wie sie in Gehör finden. Zwölf KiTas aus dem Kreis Düren nehmen daran teil, darunter St. Elisabeth Aldenhoven.
„Sprachförderung kann auch sein, mit den Kindern den Tisch zu decken“, erklärt Sabine Gatzweiler, Leiterin der unter Trägerschaft der profinos gGmbH stehenden Katholischen Kindertageseinrichtung. Oder beim Putzen, beim Wickeln – überall gibt es Sprachanlässe. Ideen zur Kommunikation mit den Kindern erhalten die beteiligten Kräfte während einer Langzeitfortbildung in Düren anhand des vom Forschungs- und Entwicklungsinstitut PädQUIS entwickelten Programms „verbal – Sprachliche Bildung im Alltag.“
Diese Fortbildung besucht Leiterin Sabine Gatzweiler mit der Sprachförderkraft Petra Klapp, deren halbe Stelle an St. Elisabeth Aldenhoven mit Fördermitteln des Programms vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) geschaffen wurde, als Tandem seit dem 16. April 2013 bis zum 1. Juli 2014. Die Erkenntnisse der Fortbildung tragen beide stets in einer Qualitätsrunde an die übrigen Mitarbeiter – acht Erzieherinnen und einem Erzieher, zwei Kinderpflegerinnen, einer Kinderkrankenschwester sowie einer Ergänzungskraft – in der KiTa weiter.
Garantiert ist die Stelle vom Petra Klapp bis zum 31. Dezember 2014. Jetzt hat Thomas Rachel, Bundesabgeordneter des Kreises Düren, eine Verlängerung des Programms angekündigt. Dies wäre ein Segen für die Einrichtungen, denn allein in der KiTa St. Elisabeth profitieren 9 Kindern auch von der individuellen Betreuung Petra Klapps. Insgesamt 67 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren beherbergt die Einrichtung. 2015 kommen noch zehn „Kiddies“ unter zwei Jahren hinzu.
Neben der sprachpädagogischen Arbeit mit den Kindern und der Qualifizierung der Kräfte bildet die Zusammenarbeit mit den Eltern das dritte Standbein des Programms. Immer wieder werden mit ihnen Entwicklungsgespräche geführt, seit die Kleinen vor einem guten halben Jahr die Einrichtung besuchen „Wie erleben sie ihr Kind jetzt, wie erleben wir ihr Kind“, bekräftigt Gatzweiler, „ohne Eltern geht es nicht.“ Doch auch hier erzählt die Leiterin von guten Erfahrungen: „Die Eltern nehmen das schon sehr ernst und sind bereit, sich einzubringen.“
Dankbar erweist sich vor allem der Nachwuchs. Sie drängen ihre Eltern, sie pünktlich zur KiTa zu bringe, damit sie um 9 Uhr beim Morgenkreis sind. Hier erhält jedes Kind die Möglichkeit, sich einzubringen und zu erzählen, was sie am Tag tun möchten. Dies schafft Mitbestimmung, jeder wird ausreden gelassen, niemand schwätzt durcheinander. „Auch für die Erzieherinnen ist es schön, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen“, zeigt sich Sabine Gatzweiler zufrieden über den Erfolg der aufwändigen Arbeit, „es gibt auch stille Kinder, die in einem Kreis von 20 durchgehen, die kommen auch zu Wort.“
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