Gemeinsames Ernährungsprojekt von SKF Düren und Nikolausschule
Dürener Kinder "üben" frühstücken
Von ars [03.02.2014, 07.38 Uhr]
Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler – dieses Sprichwort passt längst nicht mehr in die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland. Im Gegenteil: Häufig kommen Kinder ohne Frühstück oder Pausenbrot in die Schule.
Die Lust am reichhaltigen Frühstück kann das Essensverhalten durchaus verändern. Foto: SkF |
„Guter Start in den Tag“ lautet ein Projekt der Grundschule Nikolaus in Düren-Rölsdorf in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Düren, das genau an diesem Punkt ansetzt. Statt des schnellen Griffes nach Süßem, Fertigbackwaren oder zur knisternde Chipstüte stehen nun Käse, Wurst, rohes Gemüse und Obst auf dem Speiseplan.
Mit viel Fantasie und der nötigen Geduld gestalten die rund 20 Kinder wahre Kunstwerke an gesunden Lebensmitteln. Auch zuckerhaltige Getränke geraten schnell in Vergessenheit und werden abgelöst durch gehaltvollere wie Tee mit Honig.
Eine wichtige Voraussetzung für das Projekt ist der Faktor Zeit. Ein gesundes Frühstück benötigt Muße, die in der unruhigen Gegenwart von Teilzeit und Schichtdienst in den Familien nur noch selten gegeben ist. Dazu haben die Schüler nun zwischen 7.15 und 8.15 Gelegenheit.
Obwohl der Eigenanteil mit 50 Cent pro Kind und Frühstück, maximal 8,50 Euro im Monat kostet, können sich viele Kinder aus „bildungsfernen Familien“ das Projektangebot nicht leisten. Damit gerade sie das Angebot wahrnehmen können, unterstützt das Projekt „Gegen Kinderarmut in Düren“ den „Guten Start“ finanziell.
Der Sozialstatus der Eltern wirke sich auf das Gesundheitsverhalten der Kinder aus, verzeichnet bereits der Armutsbericht 2001 der Bundesregierung. Dabei seien Kinder in der Wachstumsphase ganz besonders auf die Energiezufuhr nach der nächtlichen Schlafpause angewiesen. Wer hungrig ist, kann sich halt nicht richtig konzentrieren und die volle Leistung bringen.
Fest im Konzept?der Schule verankert
Seit dem Schulstart 2013 gehöre das Frühstück fest in das Schulkonzept, berichtet Schulleiterin Stephanie Tscharnke. „Wenn ich morgens in meine Schule komme, laufen keine verwaisten Kinder mehr über den Schulhof.“
Infos zur Maßnahme
Der Eigenanteil beläuft sich auf 50 Cent pro Kind und Frühstück, maximal 8,50 Euro pro Monat. Die Initiative „Gegen Kinderarmut in Düren“ unterstützt das Projekt mit Fördermitteln in der Höhe von 3000 Euro. Das Projekt läuft zum 31. Januar aus, ein Folgeantrag ist gestellt.?Der SkF Düren ist Maßnahmeträger und organisiert den Ablauf des Frühstücks in den Räumen der Offenen Ganztagsschule (OGS). Elterngespräche sollen zusätzlich Anregungen zur gesünderen Ernährung zuhause geben.
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