Paper Art 9 im Leopold-Hoesch-Museum Düren
„Remix“ vom 18.September bis 31.Dezember
Von Redaktion [15.09.2005, 11.25 Uhr]
Die Bandbreite der Papierarbeiten, bei denen internationale Künstler einen Dialog zwischen der Papierkunst und dem in diesem Jahr 100 Jahre alten Leopold-Hoesch-Museum beginnen, wird bei der Paper Art 9 besonders groß sein: Von Papiertaschentüchern, die Thomas Rentmeister für seine puristische Installation stapelt, über Pappkonstruktionen von Han Halewijn, in dessen Röhren die Besucher des Papiermuseums, das für die Biennale als Ausstellungsfläche zur Verfügung steht, liegen können, bis hin zu den fragilen, zerknüllten, weissen Japanpapieren von Lore Bert. Unter dem Titel Paper Art 9 "Remixed" eröffnet am Sonntag, 18. September, in Düren die ?9. Papierkunst-Biennale um 12 Uhr.
Neben der differenzierten Auseinandersetzung mit dem Medium Papier, dessen Qualitäten auch von mehreren etablierten Bühnenbildnern ausgelotet werden, stellt die Auseinandersetzung mit dem Leopold-Hoesch-Museum den inhaltlichen Schwerpunkt dar. Die teilnehmenden Künstler konzipieren Arbeiten, die sich sowohl mit der Sammlung des Museums, als auch mit dem Gebäude auseinandersetzen, so dass nicht nur interessante neue Arbeiten zu sehen sind, sondern auch ein Dialog mit Vorhandenem entstehen wird.
Dabei wird es zu Gegenüberstellungen kommen, wenn etwa Thomas Rentmeister seine strenge, großformatige Skulptur mit einem Gemälde von Heinrich Maria Davringhausen kontrastiert, aber auch zu Transformationen, wenn Helga Griffiths ein Gemälde von Carl Schütz in bewegte, auf Papier übertragene Videobilder übersetzt und durch eine Klanginstallation, die Kommentare zu diesem Bild beinhaltet, eine weitere Komponente hinzufügt.
Die Beschäftigung mit Papier, die alle vertretenen Künstler nicht als Einengung, sondern als Erweiterung ihrer Möglichkeiten verstehen, führt zu künstlerischen Eingriffen von circa 20 bildenden Künstlern, darunter Klangexperten wie sonic atelier aus Linz, die Papier zum Schwingen bringen werden, ein Bühnenbildner wie Marcel Keller, dessen begehbare Skulptur, die man durch einen Papiervorhang betritt, den Besucher in verschiedene Bildwelten einführt: So wird ein ganz neuer Blick auf Marianne von Werefkins “Zirkus vor der Vorstellung” oder die “Blaue Gruppe” von Oskar Schlemmer ermöglicht. Durch konzentrierte Auseinandersetzung und die assoziative Kraft entstehen Arbeiten, die visionär sind und zugleich den Blick auf Vorhandenes schärfen.?
Seit 1981 hat das Leopold-Hoesch-Museum Ausstellungen zur Papierkunst präsentiert und mit der fünften Papierbiennale 1994 eine erste Bilanz gezogen. Einem prominent besetzten historischen Teil standen im aktuellen Teil Künstler gegenüber, die in der Inszenierung von Raum ihre heutige Auseinandersetzung mit Papier zeigten.
Zur Website der Paper Art
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