Konjunkturumfrage Frühjahr 2013

IHK sieht Wachstumschancen im Kammerbezirk
Von Redaktion [28.05.2013, 08.13 Uhr]

Die Unternehmen im Kammerbezirk Aachen schauen im Frühjahr zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich 309 Unternehmen mit insgesamt rund 42.600 Beschäftigten beteiligt haben.

Ein Viertel der Befragten erwartet in den kommenden Monaten eine Verbesserung der Geschäfte, nur etwa jeder sechste Betrieb geht von einem Rückgang aus. Damit sind die Erwartungen der Unternehmen erstmals seit einem Jahr wieder gestiegen. Auch die Geschäftslage der Unternehmen ist überwiegend positiv. Fast jedes dritte Unternehmen bewertet seine aktuelle Situation als gut, jeder fünfte Befragte ist dagegen unzufrieden. "Damit verläuft die Konjunktur im Kammerbezirk Aachen parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland", bemerkt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.

Am Arbeitsmarkt sind vorerst keine Veränderungen zu erwarten. "Langfristig wird die Arbeitslosigkeit in der Region Aachen aufgrund des demografischen Wandels weiter sinken", erklärt Bayer. Schon heute gebe es in einigen Branchen einen akuten Fachkräftemangel, der sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird. "Der Fachkräftemangel trifft uns jedoch nicht so stark wie andere Regionen." Nach den Ergebnissen des Fachkräftemonitors der Industrie- und Handelskammern in NRW betrage die Lücke an Fachkräften in der Region Aachen im Jahr 2025 2,8 Prozent, in NRW hingegen 6,0 Prozent. "Unsere hervorragenden Bildungseinrichtungen wie die RWTH Aachen und die FH Aachen sind ein Potenzial für die Zukunft. Nun ist es die Herausforderung, die Fachkräfte auch in der Region zu halten", betont Bayer.

Dass die Betriebe ein längerfristiges Wachstum erwarten, zeigt sich in den Investitionsplanungen. Diese sind erstmals seit einem Jahr wieder überwiegend positiv. Auch das Exportgeschäft bleibt stabil. Als größte Risikofaktoren für die Wirtschaftsentwicklung sehen die Unternehmen unverändert eine sinkende Inlandsnachfrage, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie die allgemeinen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen an.

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Geschäftslage in der Industrie überwiegend positiv
Die Geschäftslage der Industrieunternehmen bleibt auch im Frühjahr überwiegend positiv. Fast jedes dritte Unternehmen bewertet seine aktuelle Situation als gut, jeder fünfte Befragte ist dagegen unzufrieden. Parallel zur Geschäftslage haben sich auch die Umsätze in den zurückliegenden Monaten entwickelt. Drei von zehn Befragten melden gestiegene Umsätze, bei ebenso vielen sind die Umsätze gesunken. Die durchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten ist stabil geblieben und liegt auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts.

Dienstleister weiterhin mit guter Geschäftslage
Die Geschäftslage der Dienstleister hat sich seit der zurückliegenden Umfrage zwar verschlechtert, ist jedoch weiterhin auf hohem Niveau. Vier von zehn Unternehmen bezeichnen ihre Geschäfte als gut, jeder sechste Befragte ist nicht zufrieden. 35 Prozent der befragten Unternehmen konnten ihre Umsätze in den zurückliegenden Monaten steigern. Bei jedem vierten Betrieb sind sie dagegen gesunken.

Handel nicht zufrieden
Im Handel hat sich die Situation seit Jahresbeginn verschlechtert. Rund ein Fünftel bezeichnet die Geschäftslage als gut, ein Viertel jedoch als schlecht. Besonders negativ ist die Lage bei den Großhändlern. Dort melden 25 Prozent der Unternehmen schlechte Geschäfte, nur 13 Prozent haben eine gute Lage. Im Einzelhandel melden deutlich weniger Unternehmen eine gute Geschäftslage als zum Jahresbeginn. Drei von zehn Betrieben sind mit der aktuellen Situation zufrieden, allerdings ist auch jeder vierte Befragte unzufrieden.

Stabile Lage im Bau
Aufgrund des langen Winters kam es im Baugewerbe zu vielen Verzögerungen, dennoch bezeichnet nur eine kleine Mehrheit der Unternehmen ihre Lage als schlecht. Knapp ein Viertel der Befragten meldet gute Geschäfte, geringfügig mehr sind unzufrieden.

Zuversicht der Unternehmen steigt
Die Aussichten der Unternehmen haben sich seit dem Jahresbeginn verbessert. Vier von zehn Befragten rechnen mit besseren Geschäften in den kommenden Monaten. 18 Prozent gehen von einer ungünstigen Entwicklung aus.

Kaum Veränderungen im Auslandsgeschäft
Die Industrieunternehmen im Kammerbezirk Aachen gehen erneut nur von geringen Veränderungen im Exportgeschäft aus. Rund jedes vierte Unternehmen erwartet, dass sich das Auslandsgeschäft in den kommenden Monaten günstig entwickelt. Knapp ein Fünftel prognostiziert einen Rückgang des Exportgeschäfts. Bei 27 Prozent der Unternehmen sind die Auslandsumsätze seit dem Jahresbeginn gestiegen. Allerdings sind sie auch bei 35 Prozent der Betriebe zurückgegangen.

Unternehmen erzielen weniger Erträge
Die rückläufige Tendenz bei der Geschäftslage wirkt sich auf die Ertragslage der Unternehmen aus. Sie hat sich zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Jeder fünfte Betrieb konnte seine Erträge im zurückliegenden halben Jahr steigern, bei 37 Prozent der Unternehmen haben sie sich verringert.

Beschäftigung bleibt stabil
Seit dem Jahresbeginn haben sich die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen nicht verändert. Erneut geht fast jeder fünfte Betrieb von einem Personalzuwachs aus, geringfügig mehr erwarten einen Beschäftigungsrückgang. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote im Kammerbezirk Aachen bei 8,2 Prozent und bleibt damit weiterhin unter der Quote des Landes Nordrhein-Westfalen (8,4 Prozent).

Den aktuellen Konjunkturbericht unter www.aachen.ihk.de/konjunkturbericht.


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