Hasselsweiler: Wer Not noch selbst erlebt hat
Von Dorothée Schenk [21.04.2013, 08.00 Uhr]

Im Alten-und Pflegezentrum Heilig Familie machten (v.l.) Angelika Stock, Dr. Gabriele Gielen und Gaby Rehberg beim Aktionstag Appetit auf Peru. 	F

Im Alten-und Pflegezentrum Heilig Familie machten (v.l.) Angelika Stock, Dr. Gabriele Gielen und Gaby Rehberg beim Aktionstag Appetit auf Peru. F

Während Anfang April viele Kommunionkinder zum ersten Mal zum Tisch des Herrn gehen, waren jüngst im Alten- und Pflegezentrum Heilige Familie in Titz-Hasselsweiler Bewohner und Gäste „Zu Tisch mit Gott und der Welt“. Sie guckten über den Tellerrand in Richtung?Peru.

Köstlich schmeckt Quinua guisada, ein typisches peruanisches Gericht dessen Haupt- bestandteil Reis aus den Anden ist. Aber dreimal täglich? Dr. Gabriele Gielen vom Sozialen Dienst lebte ein Jahr im peruanischem Puquio und konnte daher eindrucksvoll vom Leben der Menschen dort berichten. Außerdem stellte sie das Speisenangebot mit der Küche des Hauses zusammen. Neben dem genannten konnten die Gäste auch Suppe und Süßspeisen probieren. Trotz dieser reichen Speisevielfalt erfuhren die Gäste, was „arm sein“ in dem südamerikansciehn Land heißt. Per Diavortrag und Lesung aus ihrem Reisetagebuch stellte Dr. Gielen es den Zuhörern plastisch vor Augen.

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"Wir blicken über den Tellerrand - Peru lädt ein“ hieß das Thema des Tages. „Im Seniorenheim leben wir nicht auf einer einsamen Insel“, erklärt Angelika Stock, „sondern sind Teil der Gesellschaft.“ Darum beteilige sich das Alten-und Pflegezentrum Heilige Familie an der bistumsweiten Aktion „Zu Tisch mit Gotte und der Welt.“ Schließlich kennen viele Seniorinnen und Senioren im Haus noch aus eigener Erfahrung Not und Entbehrung im Leben. Nicht immer, so wie jetzt im Alter, war es für sie selbstverständlich, sich an einen reich gedeckten Tisch zu setzen.

Vielfältig war das Angebot zum Aktionstag in Hasselweiler: Zu den Informationen, die neben den Beiträgen von Dr. Gielen zusätzlich in Form von Stellwänden präsentiert wurden, ging es auch beschwingt musikalisch zu. Wichtig war Angelika Stock, dass Musikerin Britta Ziegler nicht nur im Foyer Gesang zur Gitarre zu Gehör brachte, sondern auch „live“ zu den Bettlägrigen auf den einzelnen Etagen ging.
Der Erlös des Tages – der sich neben einem freiwilligen Obulus für Speis und Trank aus den Verkäufen im kleinem Basar und Spendengeldern anreicherte, gehen an den von Dr. Gielen gegründeten Verein „Wawawasi“, der ein Haus für behinderte Kinder in Puquio unterhält.


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