Podiumsdiskussion

Niederzier: Menschenwürdiges Sterben auf der Intensivstation?
Von Redaktion [16.04.2013, 08.17 Uhr]

Die Intensivmedizin hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Immer häufiger können Patienten dadurch lebensbedrohliche Situationen überstehen. Doch mit dieser Entwicklung wächst auch die Sorge, dass die Apparatemedizin einem menschenwürdigen Sterben entgegen stehen kann.

Und sie scheint nicht unbegründet: Aktuelle Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass auf den Intensivstationen, also dort, wo Patienten besonders intensiv betreut werden sollten, Schmerzkontrolle und palliative Versorgung nicht so gut sind wie auf den normalen Stationen. Arbeitet die Intensivmedizin mit ihren immer größer werdenden Möglichkeiten also an den wahren Bedürfnissen eines sterbenden Menschen vorbei? Diese Frage stellen sich Mediziner des Dürener Krankenhauses und weitere hochkaräti-ge Gesprächspartner am Mittwoch, 17. April (18 bis 20.30 Uhr), bei einer Podiumsdiskussion in der Niederzierer Senioren-Wohnanlage Sophienhof. Der von der Hospizbewegung Düren-Jülich unterstützte Abend steht unter der Überschrift „Menschenwürdiges Sterben auf der Intensivstation? Eine Kontroverse.“

„Eine intensive interdisziplinäre Diskussion über Einstellungen, ethische Grundsätze und Vorgehensweisen des Behandlungsteams sind erforderlich, um den Bedürfnissen der sterbenden Patienten auf der Intensivstation und deren Angehörigen entsprechen zu können“, weiß Prof. Dr. Stefan Schröder.

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Der Chefarzt der Anästhesie im Krankenhaus Düren, lädt mit Priv.-Doz. Dr. Hermann Janßen und Dr. Heiner Höfling, Chefarzt und Oberarzt der Allgemeinchirurgie in der Klinik an der Roonstraße, zu dieser Diskussion ein. Mit ihnen auf dem Podium sitzen Prof. Dr. Hilmar Burchardi, Direktor i.R. der Operativen Intensivmedizin an der Uniklinik Göttingen, Prof. Dr. Wolfram Höfling, Direktor des Instituts für Staatsrecht an der Universität Köln, Priv.-Doz. Dr. Michael Flaßhove, Chefarzt der Onkologie im Krankenhaus Düren, Hermann-Josef Mentgen, Schmerzpfleger im Krankenhaus Düren und Dr. Martin Franke, Vorsitzender der Hospizbewegung Düren-Jülich. Moderiert wird die Diskussion von Palliativseelsorger Pfarrer Anton Straeten.

Zur Einführung ins Thema wird es zwei Vorträge geben. „Medizin muss wieder sprechen lernen“, lautet die These von Prof. Burchardi. Seinen Vortragstitel „Selbstbestimmung durch Patientenverfügungen?“ hat Prof. Wolfram Höfling, Mitglied der Deutschen Stiftung Patientenschutz und des Deutschen Ethikrates, ganz bewusst mit einem Fragezeichen versehen.

Eine Anmeldung zu der Veranstaltung im Niederzierer Sophienhof (Am Weiherhof 23) ist erwünscht. Wer die Diskussion, bei der natürlich auch das Publikum zu Wort kommt, gerne verfolgen möchte, sollte sich an Annelie Barnowsky in der Anästhesie des Krankenhauses Düren wenden (Tel.: 02421/301369 oder E-Mail: annelie.barnowsky@krankenhaus-dueren.de).


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