Kulturhauptstadt Europa 2018: Der Kreis Düren zieht mit
Von Josef Kreutzer [23.03.2013, 09.55 Uhr]
![]() Guido Wevers (l.) und Manfred Bausch (3.v.l.) trafen auf Begeisterung für das Jahrhundertprojekt Maastricht und Euregio Kulturhauptstadt 2018 bei Käthe Rolfink, (v.l.), Dr. Renate Goldmann, Prof. Dr. Frank Günter Zehnder und Dr. Myriam Wierschowski. |
Käthe Rolfink, Vorsitzende des Kulturausschusses, geriet ins Schwärmen: „Das wäre es doch: Wir waren Papst, wir waren dreimal Fußball-Weltmeister und bald können wir hoffentlich sagen: Wir sind die Kulturhauptstadt Europas 2018!“
Der Fahrplan sähe so aus: Maastricht und die Euregio Maas-Rhein stechen Anfang September mit ihrer immensen kulturellen Vielfalt die beiden niederländischen Mitbewerber aus und dürfen sich auf 2018 freuen. Dann blickt Europa ein ganzes Jahr lang auf das schon nominierte Valletta (Malta) und – so die EU-Kommission tatsächlich will – auf Maastricht samt der Euregio, zu der auch der Kreis Düren gehört.
Das ist eine Jahrhundertchance, keine Frage. Entsprechend zahlreich waren Kulturschaffende und die führenden Köpfe der Kulturinstitute entlang der Rur zur Kreis-Kulturkonferenz ins Kreishaus gekommen, die sich in diesem Jahr nur mit diesem Thema befasste. Maastricht, klar. Aber Euregio?
Guido Wevers, künstlerischer Leiter des Kulturhauptstadt-Projektes, und Moderator Manfred Bausch vom Zweckverband Region Aachen riefen dem Publikum den Zusammenschluss mit einem kreativen Film ins Gedächtnis zurück. Mit fast 10.500 Quadratkilometern ist die Euregio Maas-Rhein groß wie Shanghai, mit 3,9 Millionen Einwohnern wäre sie eine respektable Metropole. Das Besondere ist ihre kulturelle Vielfalt, gespeist aus unzähligen Quellen der fünf Regionen in Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Grenzen trennen eben nicht nur, sondern lassen Eigenständiges entstehen.
Mit Blick auf das Jahr 2018 soll diese Vielfalt richtig zum Blühen gebracht werden. Dafür werben Wevers und Bausch derzeit in der gesamten Euregio. Im Kreis Düren rannten sie offene Türen ein und wussten das auch. "Kein Kreis ist so aktiv wie der Kreis Düren. Aber Sie haben noch viel mehr zu bieten, als Ihnen selbst bewusst ist", stellte Manfred Bausch fest.
Landrat Wolfgang Spelthahn bekräftige die Unterstützung des Kreises Düren: "Das Projekt ist eine Riesenchance für unsere Region, denn aus dem kulturellen Austausch kann ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl erwachsen, von dem auch die Politik und die Wirtschaft profitieren würden.“ Dass Mitmachen nicht zum Nulltarif möglich ist, dürfe kein Hinderungsgrund sein, denn die Chancen seien größer als die Risiken. „Kulturförderung ist auch Wirtschaftsförderung. Der Kreis Düren hat so viele Stärken, mit denen wir ordentlich punkten können.“
Im Interview berichteten Prof. Dr. Frank Günter Zehnder (Kunstakademie Heimbach), Dr. Renate Goldmann (Leopold-Hoesch-Museum Düren) und Dr. Myriam Wierschowski (Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich), wie sehr ihre Häuser schon heute von den westlichen Nachbarn profitieren und wie sehr sich die Beziehungen noch ausbauen ließen. „Kultureller Austausch erfordert Offenheit, Toleranz, braucht Neugier, schafft Neues, Innovatives, bewirkt Vernetzung“, stellte Akademiedirektor Prof. Zehnder fest und sprach davon, dass „wir den Menschen die Angst davor nehmen müssen, Grenzen zu überschreiten.“
Mit "wir" sind alle Kulturschaffenden im Kreis Düren gemeint. Ansprechpartnerin für Fragen zum Kulturhauptstadt-Projekt in der Kreisverwaltung Düren ist Lucia Breuer (02421/22-2816, l.breuer@kreis-dueren.de).
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