Zuversicht der Unternehmen im Rheinland wächst
Von Redaktion [13.03.2013, 08.02 Uhr]
Die konjunkturelle Lage im Rheinland hat sich zum Jahresbeginn 2013 leicht verschlechtert, ist aber immer noch auf einem guten Niveau. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen Konjunkturbarometers der Industrie- und Handelskammern im Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid), das heute (12. März) in Düsseldorf vorgestellt worden ist.
"Der Geschäftslageindex ist nach einem stärkeren Rückgang im Herbst vergangenen Jahres nur geringfügig weiter gesunken. Mit plus 16 Punkten liegt er aber immer noch deutlich im positiven Bereich", erklärte Michael F. Bayer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Die Geschäftsaussichten der Unternehmen im Rheinland hätten sich seit dem zurückliegenden Herbst wieder verbessert. Mit einem Erwartungsindikator von plus drei Punkten gehe jetzt eine knappe Mehrheit der Befragten von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden Monaten aus. "Es ist anzunehmen, dass die rheinische Wirtschaft nicht in eine Rezession rutscht. Allerdings ist – zumindest für das erste Halbjahr – auch kein dynamischer Konjunkturaufschwung in Sicht", sagte Bayer weiter.
Der Geschäftsklimaindex, der sowohl die Einschätzung der konjunkturellen Lage als auch die Erwartungen berücksichtige, habe damit seinen Abwärtstrend gestoppt. Mit 110 Punkten liege er einen Punkt höher als im Herbst und sei zum ersten Mal seit zwei Jahren – wenn auch nur leicht – gestiegen.
Insgesamt hätten sich die Auftragseingänge bei den Unternehmen im Rheinland rückläufig entwickelt. Da das Auftragspolster aber noch hoch gewesen sei, bleiben die Lageeinschätzungen der Unternehmen per Saldo im positiven Bereich. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage planten die Unternehmen kaum Veränderungen bei den Investitionen. Insgesamt gingen die Unternehmen davon aus, dass die Beschäftigung stabil bleibe.
"Besonders gut sind sowohl die Lage als auch die Erwartungen im Ernährungsgewerbe sowie in einigen Dienstleistungsbranchen wie etwa bei der IT-Branche, Beratern und Wirtschaftsprüfern oder den Medien", erläuterte Dr. Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Düsseldorf. In diesen Wirtschaftszweigen sei auch die Nachfrage nach Fachkräften am höchsten. Mit weniger Beschäftigung als zuletzt rechneten dagegen vor allem die Metallindustrie und die Kunststoffproduzenten.
Abseits der kurzfristigen konjunkturellen Entwicklung profitierten die Unternehmen von einer Reihe von Standortvorteilen, die das Rheinland zu einer der führenden Metropolen in Deutschland machen. "An erster Stelle ist hier die gute Verkehrsanbindung zu nennen. Das betonen 88 Prozent der Befragten", führte Siepmann aus. Dank der guten Anbindung bewerteten 75 Prozent aller Unternehmen auch das Lieferantennetzwerk als besonders leistungsfähig. Darüber hinaus bezeichneten 57 Prozent aller Befragten das Image des Standorts Rheinland als positiv.
Ein guter Standort hat seinen Preis. Dennoch bewerten 69 Prozent der Unternehmen die Standortkosten als zu hoch. Nur 13 Prozent empfinden sie als niedrig. "Angesichts dieses Ergebnisses ist es besonders wichtig, dass die Unternehmen nicht durch zusätzliche Kosten belastet werden", sagte Bayer: "Insofern ist die in einigen Kommunen geplante Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes schädlich für den Standort Rheinland."
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