Kreis Düren ist Sachen Integration Vorbild für NRW
Von Josef Kreutzer [28.02.2013, 13.13 Uhr]
Sybille Haußmann, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, stellte den Gästen das Integrationskonzept des Kreises Düren vor. |
Da der Erfolg bekanntlich viele Väter hat, war der große Sitzungssaal im Kreishaus Düren gut besetzt, als dort die Geburt des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Düren gefeiert wurde. Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, hatte es sich nicht nehmen lassen, seinem Heimatkreis Düren persönlich zu gratulieren. Der Kreis Düren gehört nämlich nicht nur zu den ersten 16 Kommunen an Rhein und Ruhr, die bereits ein Integrationszentrum bewilligt bekommen haben, er hat es gewissermaßen erfunden. Schäffer sprach deshalb auch von einer Pionierleistung.
"Wir dürfen stolz darauf sein, dass unsere umfassende Migrationsarbeit dem Land NRW ein gutes Vorbild für seine Standards geliefert hat", stellte Landrat Wolfgang Spelthahn fest. Das war ein Kompliment, das an viele der Zuhörer gerichtet war. Die Wurzeln des Kommunalen Integrationszentrum reichen nämlich bis in die Mitte der 1990er Jahre zurück. Damals wurde – nicht zuletzt als Folge der Balkankriege – deutlich, dass man die zugewanderten Menschen nicht sich selbst überlassen durfte. So wurde, getragen vom Engagement vieler Bürger, die RAA gegründet, die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien. Als treibende Kraft dieser guten Entwicklung würdigte Landrat Wolfgang Spelthahn insbesondere die Evangelische Gemeinde zu Düren.
Der nächste Meilenstein auf dem Weg zur vorbildlichen Förderung von Zuwanderern war 2001 die von der Kreispolitik einhellig beschlossene Gründung des Arbeitskreises Migration. Als nächste Station folgte 2005 die Bestellung von Sybille Haußmann als Migrationsbeauftragte der Kreisverwaltung.
Sie bündelte die vielen Ideen und Arbeitsansätze in einem Integrationskonzept, das vom Kreistag verabschiedet wurde. 2010 wurden dann die RAA, die Migrationsbeauftragte und die Einbürgerungsbehörde im Kreishaus Düren organisatorisch zusammengefasst und dem Landrat direkt zugeordnet. "Sie haben die Integrationspolitik zur Chefsache gemacht", würdigte der Staatssekretär diesen Schritt.
Mit dem neuen Integrations- und Teilhabegesetz sei NRW nun das erste Flächenland, das Zuwanderern ganz bewusst die Hand ausstrecke. "Wir sehen in Migranten Menschen mit vielfältigen Potenzialen, auf die wir nicht verzichten können. Um sie zu fördern, schaffen wir mit den Integrationszentren flächendeckend dauerhafte Strukturen", brachte Schäffer den Geist des neuen Gesetzes auf den Punkt.
Im Kreis Düren gibt es seit langem vielfältige Unterstützungsangebote für Zuwanderer, so zum Beispiel zur Sprachförderung, Bildung und Ausbildung, zur Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben und zum Schutz vor Diskriminierung. Das alles geschieht in enger Zusammenarbeit mit vielen Netzwerkpartnern und ehrenamtlich engagierten Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte.
"Setzen sie sich neue Schwerpunkte und führen sie ihre Arbeit auf dem hohen Niveau weiter. Und da sie einen solchen Vorsprung haben, lassen sie bitte andere Kommunen von ihren Erfahrungen profitieren", gab Staatssekretär Schäffer Sybille Haußmann, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, und ihrem Team mit auf den Weg. Das Integrationszentrum wird vom Land NRW mit einem jährlichen Zuschuss von bis zu 170.000 Euro gefördert.
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