Start für traumapädagogische Intensivgruppe in Gey
Von Redaktion [16.09.2012, 07.25 Uhr]
![]() Bei der Einweihung (v.l.). Orstsvorsteher Helmut Rösseler sowie von der LVR-Jugendhilfe Rheinland: Teamleiterin Sarah Eichhorst, Bereichsleiter Thomas Klütsch und Gesamtleiterin Dr. Ute Projahn. Foto: Döring/LVR |
Die LVR-Jugendhilfe Rheinland hat im Hürtgenwald-Gey eine Wohngruppe für Kinder und Jugendliche mit traumatisierenden Lebenserfahrungen eröffnet. Sieben Plätze für Mädchen und Jungen zwischen vier und zwölf Jahren bietet die Einrichtung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) künftig in einem Fachwerkhaus auf der Dürener Straße an. Geys Ortsvorsteher Helmut Rösseler und viele Nachbarn nutzten die Einweihungsfeier um Konzept, Personal und Räume der neuen Gruppe kennenzulernen. Auch Vertreter von Jugendämtern, ortsansässigen Schulen, dem Sozialpädiatrischen Zentrum Düren kamen zur Eröffnungsfeier.
Forschungsergebnisse gehen davon aus, dass fast 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Heimen der Jugendhilfe schwer belastende und traumatisierende Lebenserfahrungen gemacht haben. Viele dieser jungen Menschen können jedoch auch in intensivpädagogischen Betreuungsformen nicht optimal gefördert werden. "
Der Bedarf ist hoch und es existieren bislang nur wenige traumapädagogische Angebote", sagt Dr. Ute Projahn, Leiterin der LVR-Jugendhilfe Rheinland. "Unsere Intensivgruppe soll Kindern und Jugendlichen ein Umfeld bieten, in dem sie positive Beziehungen, eine klare Alltagsstruktur und einen sicheren Lebensraum erfahren. All dies ist neu für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, denn sie haben massive Gewalt, Vernachlässigung oder Missbrauch erlebt", so Projahn weiter.
![]() Die WG Hürtgenwald lebt in einem alten Fachwerkhaus. Foto: Döring/LVR |
Auf über 400 Quadratmetern stehen der Gruppe neben Einzelzimmern und einem Gesprächszimmer auch Räume für Kunsttherapie und Bewegungsförderung zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des sechsköpfigen pädagogischen Teams sind ausgebildet als Erzieher, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder Heilpädagogen - zum Teil mit therapeutischer Zusatzqualifikation. Alle absolvieren eine traumapädagogische Ausbildung oder haben sie bereits abgeschlossen. Das Konzept der Intensivgruppe orientiert sich an den einheitlichen bundesweiten Standards der "Bundesarbeitsgemeinschaft Traumapädagogik" und erfüllt die von ihr definierten Rahmenbedingungen.
"Neben den fachlichen Standards für die Arbeit in der Intensivgruppe ist uns auch ein gut funktionierendes Netzwerk wichtig. Ein solches haben wir gemeinsam mit anderen ins Leben gerufen. Im ,Traumapädagogischen Fachgremium für Kinder und Jugendliche in Euskirchen und Düren' arbeiten Therapeuten, Pädagogen, Psychiater und Richter zusammen. Sie wollen künftig Ansprechpartner für Institutionen, Behörden und andere Gruppen sein", so Dr. Ute Projahn.
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