Gutachten beauftragt

Lockt Siersdorfer Kirchturm Fledermäuse?
Von Adam Zantis [03.07.2012, 10.28 Uhr]

Die geplanten Baumaßnahmen für eine neue Turmspitze der Siersdorfer Pfarrkirche sind vorerst eingestellt worden. Anlass ist eine Mutmaßung über evtl. vorhandene Fledermäuse und andere geschützte Tierarten.

Die geplanten Baumaßnahmen für eine neue Turmspitze der Siersdorfer Pfarrkirche sind vorerst eingestellt worden. Anlass ist eine Mutmaßung über evtl. vorhandene Fledermäuse und andere geschützte Tierarten.

Geschätzt einige tausend Euro teuer wird der Hinweis einer Arbeitsgruppe Fledertierschutz aus den Kreisen Aachen, Düren und Euskirchen. Sie hatte vermutet, dass sich im Turm der Siersdorfer Johanneskirche womöglich Fledermäuse angesiedelt hätten. Daher musste die Gemeinde eine Experten-Kommission mit der Artenschutzprüfung beauftragen.

Erst nach Vorlage eines Gutachtens können die Arbeiten an der Turmspitze von St. Johannes in Angriff genommen werden. Dies ist nach Meinung des Kirchenvorstands-Vorsitzenden Hans-Josef Thoma eine „zusätzliche finanzielle Belastung und zudem noch eine Zeitverzögerung, die uns um mehrere Monate zurück wirft“. Zumal die Beobachtung der geschützten Fledermäuse ja nur in den Abendstunden möglich ist.

Seit Juli 2010 hat der Turm der alten Ordenskirche keine Spitze mehr. Damals musste wegen drohender Einsturzgefahr das aufragende Kreuz mit der Stahlkugel und ein etwa fünf Meter hohes Teilstück der Turmspitze abgetragen werden. Zusätzlich war auch das Mauerwerk als tragende Basis für den Glockenstuhl in seiner Standfestigkeit beeinträchtigt. Seit dieser Zeit musste auch das Läuten der vier Glocken eingestellt werden.

Werbung

nichts an der denkmalrechtlichen, bereits erteilten Erlaubnis ändern wird“, sondern „nur die Pflicht besteht, sich an gesetzliche Vorgaben zu halten und somit die Artenschutzprüfung durchzuführen ist“. Die denkmalrechtliche Erlaubnis und damit auch die Gemeinde Aldenhoven als Untere Denkmalbehörde bleiben hiervon unberührt.“

Nach Mitteilung durch den Aachener Architekten Mathias Paulsen ist nach der Artenschutzprüfung vorgesehen, die Außenflächen des Kirchturms komplett einzurüsten. Anschließend können die Arbeiten am Mauerwerk durchgeführt werden. Die Walmdächer aus Kupferblech und die Schieferdachflächen werden erneuert. Die alte Turmspitze gilt als Vorlage für die Neukonstruktion der Turmkrönung. Im Turminnern wird ein Stahlbetonringbalken unmittelbar unter dem Glockenstuhl eingezogen. Sofern die Artenschutzprüfung keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich macht, können die Arbeiten ab Sommer 2012 aufgenommen und in acht bis neun Monaten abgeschlossen werden.


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright