Sprachpaten helfen Dawid, Berat und Antonia
"Lächeln" hilft im Kreis Düren Deutsch lernen
Von Redaktion [28.02.2012, 13.20 Uhr]
Die Patinnen Steffi May (l.) und Barbara Gossel (3.v.r) unterstützen Antonia (v.l.) Berat und Dawid erfolgreich beim Erlernen der deutschen Sprache. Stehend (v.l.) Sybille Haußmann, Ulrike Klein-Uebbing, Jill Schulléri, Landrat Spelthahn. |
Dawid (9) stammt aus Polen, Berat (10) ist Türke und Antonia (8) in Rumänien aufgewachsen. Obwohl sie – wie man so sagt - aus aller Herren Länder kommen, haben sie keine Probleme mit der Verständigung, sie sprechen Deutsch. In Lendersdorf besuchen sie gemeinsam die zweite Klasse der Katholischen Grundschule. Antonia ist zwar die Jüngste, aber schon seit einem Jahr in Deutschland, während Berat, der Älteste, erst seit wenigen Monaten hier lebt. "Anfangs müssen sich die Kinder wie in einem Sprachbad gefühlt haben, alles war völlig neu und fremd für sie", berichtet ihre Klassenlehrerin Ulrike Klein-Uebbing. Die ersten Hürden haben sie längst genommen, "Deutsch lernen macht ihnen richtig Spaß."
Das ist kein Zufall, denn die drei haben ehrenamtliche Sprachpaten. Steffi May und Barbara Gossel kommen regelmäßig in die Schule, um mit den Kindern zu lesen und zu spielen. Barbara Gossel ist zweimal pro Woche da, um die beiden Jungs stundenweise zu fördern. "Anfangs habe ich ihnen mit Hilfe eines Bilderbuchs vor allem Wörter beigebracht", berichtet sie. Steffi May trainiert mit Antonia meist Grammatik, "denn sie versteht mittlerweile alles". Klassenlehrerin Ulrike Klein-Uebbing könnte diese individuelle Intensivförderung im Klassenverband gar nicht leisten. Umso erfreuter registriert sie die ständigen Fortschritte der drei, "das ist wirklich klasse!".
"SmiLe", also lächeln, heißt das Sprachpaten-Projekt der RAA des Kreises Düren. SmiLe steht für Sprachbildung mit individuellem Lernerfolg. Nach einem kreisweiten Aufruf hatte RAA-Mitarbeiterin Jill Schulléri neun Patinnen und einen Paten gewinnen und auf ihre Aufgabe in Grundschulen vorbereiten können. Gleich zu Beginn wurden die Ehrenamtler in die Situation der ausländischen Kinder versetzt, als eine Türkin unentwegt auf sie einredete und niemand auch nur ein Wort verstand. Mittlerweile haben die Lendersdorfer Patinnen ein Vertrauensverhältnis zu ihren Schützlingen aufgebaut, gehen in ihrer Aufgabe auf. Barbara Gossel ist begeistert, wie vorbildlich sich die beiden Jungs beim Lernen unterstützen. "Alles geht dank der intensiven Förderung noch einen Tick schneller", freut sich Jill Schulléri. Für Sybille Haußmann, Leiterin der Stabsstelle für Migrationsangelegenheiten im Kreishaus Düren, ist SmiLe ein Vorzeigeprojekt, weil alle Beteiligten Gewinner seien.
Landrat Wolfgang Spelthahn dankte allen Paten bei einem Besuch der Grundschule Lendersdorf für ihr Engagement. 14 Kinder betreuen die zehn Paten kreisweit. "Gäbe es weitere Freiwillige, könnten wir noch mehr Kinder fördern, denn der Bedarf ist da", warb er um weitere Unterstützung. Der wöchentliche Zeitaufwand ist überschaubar, die Besuchszeiten können abgesprochen werden. Weitere Infos zu SmiLe gibt es bei: Jill Schulléri, Telefon 02421/22-1442 oder per E-Mail amt57@kreis-dueren.de.
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