Mobilitätskonzept 2025 für den Kreis Düren
Von Redaktion [25.02.2012, 12.53 Uhr]

Der Deutschen liebstes Kind verliert an Faszination. Junge Leuten sehen im Auto zunehmend ein bloßes Beförderungsmittel; für sie zählt der Nutzen, nicht das Besitzen. Der Weg ist also frei für eine neue Mobilitätskultur. Doch wie soll die aussehen? Welche Verkehrsmittel nutzen die Menschen im Jahr 2025 im Kreis Düren? Mit dieser Frage setzen sich ab sofort zahlreiche Wissenschaftler der FH Aachen auseinander.

Prof. Dr. Christiane Vaeßen, Prorektorin für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer, und acht weitere Experten steckten jetzt im Kreishaus gemeinsam mit Landrat Wolfgang Spelthahn und seinen Mitarbeitern das Feld für die künftige Forschung ab. Grundlegende Annahme dabei: Nur durch eine sinnvolle Verknüpfung von Fuß-, Rad-, Bus-, Bahn- und Autoverkehr lässt sich Mobilität aller Menschen in dem ländlich geprägten Raum sichern, wobei die möglichst abgasfreien Fahrzeuge im Individualverkehr gemeinschaftlich genutzt werden sollten.

Für die Bestandsaufnahme sorgt Walter Weinberger beim ersten Treffen. Der Leiter des Amtes für Kreisentwicklung und -straßen führte den Gästen, darunter sechs Professoren, den Ist-Zustand in den einzelnen Verkehrssparten vor Augen. Als Rückgrat im öffentlichen Personennahverkehr stellte er die Dürener Kreisbahn und die Rurtalbahn heraus - welcher andere Kreis wird schon der Länge nach von einem eigenen Eisenbahnunternehmen erschlossen? Weiterer Pluspunkt: die anerkannte Fahrradfreundlichkeit des Kreises Düren. Auf dem Zukunftsfeld der Elektromobilität wurden bereits erste Pflöcke eingeschlagen, gibt es zwischen Titz und Heimbach doch schon ein gutes Dutzend Tankstellen für E-Fahrzeuge. Unter dem Titel "Mobilität 2025" werden die Aachener Wissenschaftler jetzt gemeinsam mit dem Kreis Düren konkrete Projekte entwickeln. Elektrofahrzeuge werden sicher einen viel größeren Stellenwert haben als bislang. Dies gilt auch für die Fahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr. Ein weiteres zentrales Thema werden Carsharing-Modelle sein.

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Natürlich soll das Idealbild der Mobilität am Ende nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch im Alltag funktionieren. In einer ersten Näherung an den Forschungsgegen-stand werden die Aachener Wissenschaftler das Kreishaus Düren und die dort Beschäftigten unter die Lupe nehmen. Gefragt sind intelligente Mobilitätskonzepte, die den dort herrschenden Parkplatzmangel nicht mehr als Malus spürbar werden lassen.

Landrat Wolfgang Spelthahn freut sich, dass die Experten der FH Aachen den Kreis Düren mit Rat und Tat unterstützen: "Mobil zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis. Da die fossilen Treibstoffe immer knapper und damit teuer werden, steht das Verkehrswesen vor großen Veränderungen. Wir wollen den unausweichlichen Wandel zum Wohle der Menschen im Kreis Düren aktiv mitgestalten." Für Prof. Dr.-Ing. Christoph Hebel, Fachbereich Bauingenieurwesen, Lehrgebiet Verkehrsplanung und -technik, Stadt- und Raumplanung und zugleich Mitglied des Mobilitätsclusters der FH Aachen, liegt das Engagement in der Region nahe: "Die verschiedenen Fachbereiche der FH Aachen forschen und entwickeln praxisnah im gesamten Themenfeld 'Nachhaltige Mobilität'. Durch die enge Verzahnung mit der Region können die Bürgerinnen und Bürger davon unmittelbar profitieren."

Begleitet wurde Prof. Dr. Christiane Vaeßen von Prof. Dr. Günther Feyerl, Prof. Dr. Hans Kemper, Prof. Dr. Ing. Thomas Ritz, Prof. Dr. Ing. Thomas Esch, Prof. Dr. Christoph Hebel, Silke Marczincik (Technologie- und Wissenstransfer FH Aachen), Dipl.-Ing. Gisela Warmke (cambio Aachen - Stadtteilauto CarSharing GmbH ) und Michael Preising (car e.V.-competence center automotive).


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