Katholisches Bildungsforum für Erwachsenenbildung Düren-Eifel bildet Tageseltern aus
Düren: Qualifiziert und flexibel fürs Kind
Von Dorothée Schenk [22.02.2012, 14.55 Uhr]
Diese Fragen tauchen stets auf, wenn ein Kind kommt:Wie wird sich mein Leben ändern? Welches Umfeld bietet sich? Wie sorge ich am besten dafür, dass das Kind „unfallfrei“ groß wird. Fragen, die beim Qualifizierungsangebot für angehende Tageseltern im Katholischen Forum für Erwachsenenbildung Düren-Eifel auch Thema sind.
![]() Den verantwortungsvollen, aber auch entspannten Umgang mit Pflegekindern lernen Kursteilnehmerinnen im Katholischen Bildungsforum Düren-Eifel unter anderem von Ute Best gen-Perino (l.) |
Es ist die Frau, die das Kind der Freundin hütet, der Vater, der seine Elternzeit nutzen will, eine werdende Großmutter, die künftig das Enkelkind betreuen soll, – alles Gründe, das Qualifizierungsangebot zur Tagespflege des Katholischen Forums zu nutzen. Denn gesetzlich gilt: Wer länger als drei Monate 15 Stunden in der Woche ein Kind betreut, braucht eine Pflegeerlaubnis. Das trifft auch nahe Verwandte und Freundinnen zu.
Seit 2008 bietet die Tochter-Einrichtung der Caritas Trägergesellschaft West in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Grund- und weiterführende Kurse an. Inzwischen haben 26 Prüflinge erfolgreich ihre Qualifikation nach dem Curriculum des Deutschen Jugendinstituts erhalten.
Der Bedarf an Tagesmüttern und Vätern ist hoch. Die Städte können die gesetzlich zugesichterten U3-Plätze, also für Kinder unter drei Jahren, nicht in der Schnelligkeit und der Anzahl einrichtigen, wie sie der Nachfrage entspräche. Daher fördert das Jugendamt zuerst die Ausbildung in der Kindertagespflege und später dann die Betreuung. Die Eltern zahlen für ihren Schützling den Kindertagesstätten-Satz.
„Sobald Sie Kinder betreuen, sind Sie formell eine Einrichtung“, weist Silvia Sievert-Pollack die Kursteilnehmer auf die Konsequenzen hin. Das heißt: Nicht nur Förderung der kindlichen Entwicklung, sondern auch Wissen über die Hygiene-Vorschriften, Ernährung und ärztliche Versorgung gehören zu den Grundkenntnissen, die im Katholischen Bildungsforum vermittelt werden. „Wenn Sie ein verletztes Kind mit ihrem Auto transportieren, stehen Sie immer mit einem Fuß im Gefängnis. Rufen Sie immer den Notarzt.“
Nur wer den Grundkurs absolviert hat, erhält eine Pflegeerlaubnis, die maximal anderthalb Jahre Gültigkeit hat. Dann muss die weiterführende Qualifikation von 160 Stunden folgen. Nach dem Abschluss mit Zertifikat verlängert sich die Erlaubnis um drei Jahre.
Netzwerk greift im Krankheitsfall
Rund 50 Teilnehmer im Jahr durchlaufen die Kurse im Forum, das inzwischen das Gütesiegel des LVR trägt. „40 Prozent springen ab“, bedauert Koordinatorin Ute Bestgen-Perino. Denn schließlich bringt die Ausbildung für die Nutznießer, nämlich Eltern und Kinder, den Vorteil einer individuelleren und flexibleren Betreuung und für die Tageseltern den Vorteil, dass die Kinder über die Landesunfallkasse versichert sind, das Jugendamt für die Tageseltern die Hälfte des Krankenversicherungsbeitrages und den Mindestbeitrag zur Rente übernimmt.
Wer im Katholischen Bildungsforum seinen Kurs absolviert, kann außerdem auf ein gut funktionierendes Netzwerk zurückgreifen. In Spielgruppen mit Kindern und im Gesprächskreis lernen sich die Frauen und Männer kennen und können sich im Krankheitsfall unkompliziert aushelfen.
Näheres unter www.bildungsforum-dueren.de
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