Steinzeit-Skelett aus Arnoldsweiler geborgen
Von Redaktion [30.09.2010, 14.31 Uhr]
![]() Lillith, oder Knochenfund Nr. 4953 aus Düren-Arnoldsweiler, gibt Zeugnis über die ersten Bauern im Rheinland. |
Die Ausgrabung eines großen Fundplatzes auf der künftigen Trasse der A 4 bei Düren-Arnoldsweiler hatte spektakuläre Ergebnisse erbracht - sie waren bereits Anfang September der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Neben Funden aus der Römer- und der Bronzezeit gruben die Archäologen ein jungsteinzeitliches Dorf der ersten Bauern im Rheinland samt Bestattungsplatz aus. Dorf und Gräberfeld - das drittgrößte in Deutschland - sind etwa 7100 Jahre alt.
Eines der bislang rund 110 gefundenen Skelette war so gut erhalten, dass sich die Experten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland und des LVR-LandesMuseums Bonn entschlossen, es zu bergen und auszustellen. Es ist das Skelett einer Frau - die sterblichen Überreste einer der ersten Bäuerinnen des Rheinlandes. Der Knochenfund trägt die schnöde Nummer "4953" - die Archäologen tauften das Skelett ,Lillith'.
![]() Die knapp zwei Tonnen schwere Verschalung hängt am Haken - die Archäologen der Grabungsfirma Wurzel Archäologie und des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland freuen sich über die gelungene Bergung |
Die Tote liegt in zeittypischer Form auf der Seite, mit leicht angewinkelten Beinen und vor das Gesicht gelegten Händen. Am Mittwoch wurde ,Lillith" geborgen und in einer eigens angefertigten Verschalung per LKW ins LVR-LandesMuseum Bonn gefahren, zur Konservierung.
Vorausgegangen waren mehrtägige und kleinteilige Arbeiten an der Freilegung des Grabes und der Dokumentation. Ein Restauratorenteam des LVR-LandesMuseum Bonn fixierte die Knochen fachgerecht. Dann konnte das Grabungsteam der Firma Wurzel Archäologie den zu bergenden Sedimentblock mit dem darauf befindlichen Skelett freilegen und mit Holzplatten einschalen. Am Mittwoch wurde dann der knapp zwei Tonnen schwere Block mit einer Stahlplatte unterschoben, auf einen LKW gehoben, und ab ging es ins LVR-LandesMuseum nach Bonn zur Konservierung. Geplant ist, Lilliths Bestattung als Zeugnis der ersten Siedler im Rheinland dauerhaft in der dortigen Abteilung zur Vorgeschichte zu präsentieren - als eines der ältesten menschlichen Knochen-Exponate des Hauses.
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