„Umweltschutz mit Gewinn“ startet im Herbst
Kreis Düren bietet Firmen Ökoprofit an
Von Redaktion [24.09.2010, 08.39 Uhr]
![]() Das Plakat zeigt, wie das Ökoprofit-Projekt im Kreis Düren verläuft. Hans Schmiemann, Theo Brauers und Landrat Wolfgang Spelthahn (3.,4. und 5. v.l.) laden zur Teilnahme ein. Vertreter von drei Unternehmen freuen sich auf „Umweltschutz mit Gewinn.". |
Ist Umweltschutz nicht ein Luxus, den sich Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen besser verkneifen sollten? Ganz im Gegenteil: „Firmen können ihre Betriebskosten spürbar senken und gleichzeitig die Umwelt entlasten, wenn sie sich am Ökoprofit-Projekt beteiligen. Mitmachen lohnt sich!“, warb Landrat Wolfgang Spelthahn jetzt vor der Presse für das gleichnamige Programm, das im Herbst erstmals im Kreis Düren startet.
1991 in Graz ersonnen, hat sich das Konzept tausendfach bewährt. Seine Kurzformel lautet: Verschwendung vermeiden. Auf diesen Nenner brachte Hans Schmiemann von der begleitenden Aachener Beratungsgesellschaft Dr. Saumweber & Partner das Ökoprofit-Programm. „Deutschlandweit haben es schon 2500 Firmen durchlaufen, darunter 1055 in NRW“, berichtete er. Nun gilt es, zehn bis 15 Unternehmen aus dem Kreis Düren zu finden, die sich ein Jahr lang intensiv mit ihrem Abfall, ihrem Energie- und Wasserverbrauch auseinandersetzen möchten, um am Ende an den entscheidenden Stellschrauben zu drehen.
Mit dem Technologiezentrum Jülich (TZJ), der Firma S & T Reprotechnik aus Jülich und der Niederlassung Aachen des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, die auch im Kreis Düren tätig ist, haben sich bereits drei Kandidaten gemeldet. Ihre Mitarbeiter werden - wenn das runde Dutzend voll ist - ab dem Herbst gemeinsam geschult.
In acht Workshops setzen sie sich mit dem Thema Umweltschutz auseinander, ganz konkret auf ihre Unternehmen bezogen. Der Austausch untereinander ist dabei ausdrücklich erwünscht. Zudem wird das Aachener Beratungsbüro jede Firma während des Projektjahres fünfmal besuchen. „Dieser Aufwand lohnt sich“, berichtete Schmiemann und zitierte die Bilanz der bisherigen 1055 Teilnehmer aus NRW: 128 Millionen Euro haben sie insgesamt investiert und sparen dadurch 48 Millionen Euro jährlich an Betriebskosten. In nur zweieinhalb Jahren haben sich die Investition durchschnittlich amortisiert – das ist Ökoprofit.
Auf ein ähnlich gutes Ergebnis hoffen auch die drei Vertreter, die das vom NRW-Umweltministerium geförderte Programm durchlaufen wollen. „Wir möchten unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und unsere Betriebskosten senken“, sagte Helmut Dohlen, Geschäftsführer von S & T Reprotechnik. Dass sich das anerkannte Ökoprofit-Zertifikat auch im Marketing gut macht, sei ein weiterer willkommener Mehrwert. Auch Carlo Aretz, Geschäftsführer des TZJ, erwartet einen Gewinn für die eingemieteten Firmen: „Mit der Zeit neigt man ja zu Betriebsblindheit. Da ist es nicht verkehrt, wenn kritische Impulse von außen kommen.“
Der Einstieg in das Umweltmanagementsystem ist mit einem Eigenbeitrag verbunden. Je nach Mitarbeiterzahl sind zwischen 2500 und 8000 Euro aufzuwenden. „Das rechnet sich für die Teilnehmer auf jeden Fall, denn das Verschwendungspotenzial ist riesig“, weiß Hans Schmiemann.
Das Ökoprofit-Projekt wird vom Kreis Düren getragen. Kooperationspartner sind die Stadt Düren, die GWS, die Vereinigten Industrieverbände von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung sowie die Stadtentwicklungsgesellschaft Jülich. Interessenten können sich bei der GWS an Theo Brauers (Telefon 02421/4885-122, brauers@gws-dueren.de) oder an Hans Schmiemann (0241/541-200, schmiemann@consulting-ac.de) wenden.
„Wenn die ersten Firmen im nächsten Jahr in einer öffentlichen Veranstaltung ihre Zertifikate erhalten und sich ihr Erfolg herumspricht, wird es viele Nachahmer geben“, ist sich Landrat Wolfgang Spelthahn sicher, dass der Kreis Düren ein eigenes Kapitel zur Erfolgsgeschichte von Ökoprofit beisteuern wird.
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