Regionaldekan kehrte aus Südamerika zurück
Dürener können von Kolumbianern lernen
Von tee [17.09.2010, 16.29 Uhr]
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Mit vielen Eindrücken ist Regionaldekan Hans Otto von Danwitz aus Kolumbien nach Düren zurückgekehrt. Mit einer siebenköpfigen bischöflichen Delegation bereiste er 16 Tage das südamerikanische Land. Mit Dorothée Schenk sprach er über seine Erlebnisse.
„Geistig und spiritueller Höhepunkt der Reise war für mich der Besuch und das Gebet am Grab von Petrus Claver“, erzählt Hans-Otto von Danwitz. Der Schutzheilige Kolumbiens ist im 17. Jahrhundert durch seinen selbstlosen Einsatz für die aus Afrika stammenden Sklaven zur Legende geworden. Aktuell sind derzeit deren Nachfahren akut von Verfolgung und Vertreibung bedroht, wie der Regionaldekan berichtet.
Erneut sind es wirtschaftliche Motive, diesmal nicht Arbeit auf den Plantagen der Großgrundbesitzer, sondern um die Ausbeutung der Bodenschätze durch US-Multikonzerne, die zu gewalttätigen Repressalien führen. Beeindruckt schildert der Dürener Pfarrer von St. Anna den Mut der Kirche vor Ort. Der Bischof von Quibdó kämpfe für die wirtschaftlichen und rechtlichen Belange der Menschen, frei zu sein ganz im Sinne des Evangeliums . „Da werden wir nur klein und bescheiden.“
Ziel der Reise mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens und Generalvikar Manfred von Holtum war es, das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft des Bistums Aachen mit dem südamerikanischen Land 2011 vorzubereiten. Dann wird Bischof Heinrich Mussinghoff nach Kolumbien reisen. Es ging aber nicht nur darum, das Land zu erkunden, sondern auch darum, festzustellen, was diese langjährige Partnerschaft ausmacht.
„Überrascht hat uns angesichts der täglichen Gewalt die Dankbarkeit für die Priesterausbildung, die das Bistum Aachen den kolumbianischen Brüdern ermöglicht.“ Erkenntnis von Regionaldekan Hans-Otto von Danwitz: Eine Trennung von Priester und sozial-politisch Engagierten gibt es nicht. „Priester stehen für Versöhnung und Gewaltfreiheit. Insoweit ist die Ausbildung ein Beitrag für die soziale Stabilisierung.“
Was nimmt der Pfarrer Hans-Otto von Danwitz von dieser Reise in seine tägliche Arbeit mit? „Partnerschaftlich verbunden zu bleiben, das kann ich auch in St. Lukas einbringen. Es sind die drei Eckpfeiler: Gebetsgemeinschaft, Gabengemeinschaft, Lerngemeinschaft.“ Darüber hinaus sind es die Erfahrungen in den kolumbianischen Basisgemeinden, die den Menschen in der Region Düren Hoffnung geben können. Trotz Priestermangel füllen die Menschen in Südamerika die Kirche und Kirchen mit Leben, auch, indem sie sich etwa zu regelmäßigen Bibelstunden treffen. Hans-Otto von Danwitz„Das kann uns helfen einmal zu hinterfragen: Was haben wir noch und worauf können wir aufbauen.“
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