Kühe lieben ihr „Sauerkraut“

Bauern im Kreis Düren sorgen für den Winter vor
Von Redaktion [09.08.2005, 15.46 Uhr]

Im Sommer genießen die Kühe den Weidegang.

Im Sommer genießen die Kühe den Weidegang.

„Nicht nur wir Menschen sondern auch die Tiere genießen den Sommer mit Sonne, frischer Luft und vor allem frischer Kost“, erklärt Franz Josef Kügelgen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, „Das junge Gras sorgt dafür, dass die Kühe sehr viel Milch von allerbester Qualität geben.“ Doch während das liebe Vieh auf den Weiden es sich gut gehen ließe, sei es für die Landwirte Zeit, dass Futter für den Winter ins Silo und in die Scheune einzufahren. Zurzeit ernteten die Landwirte bereits den zweiten Schnitt von ihren Futterflächen.

„Lieblingsfutter der Milchkühe im Winter ist Gras- oder Maissilage und vor allem gutes Heu“, berichtet Kügelgen. „Silage ist eigentlich nichts anderes als eine Art Sauerkraut – nur das wir nicht Weißkohl einlegen sondern Maispflanzen oder leicht angewelktes Gras.“ Die Wiesen und Ackerfutterflächen werden gemäht und das Erntegut bei gutem Wetter nur kurz angetrocknet. Dann fahren die Landwirte das Mähgut auf eine sogenannte Miete, drücken das Futter fest zusammen und verschließen die Vorratskammer möglichst dicht mit Plastikplane. In den nächsten Wochen werden nun die sogenannten Milchsäurebakterien aktiv und vergären das Futter zu einem für das Rindvieh bekömmlichen, energie- und nährstoffreichen Futtermittel.

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„Wer einmal an einer handvoll Grassilage schnuppert, wird den angenehm säuerlichen Geruch - ähnlich dem bei Sauerkraut – erkennen“, erläutert der Kreisbauernvorsitzende. Vorteil dieser Vorratshaltung sei, dass die Grassilage viele Monate halte und Portionsweise verfüttert werden könne. Ähnlich verfahre man mit der wesentlich energiereicheren Maispflanze.

„So einfach wie es sich vielleicht anhört, ist die Futterwerbung jedoch nicht“, gibt Kügelgen zu bedenken. Um gutes Winterfutter zu erzeugen, sei dreierlei notwenig: Erstens die Wiese müsse möglichst gute Futtergräser aufweisen. Dies sei mit dem richtigen Management - wie Nachsaat und Schnittführung - durchaus zu erreichen. Grundvoraussetzung sei jedoch der richtige Standort mit guter Bodenqualität und ausgeglichenem Wasserhaushalt. Zweitens: Ein bisschen Glück gehöre auch dazu. Wenn das Wetter nicht mitspiele und das Erntegut verregne, könne die beste Wiese auch einmal wenig Ertrag und schlechte Qualität hervorbringen. Drittens käme es vor allem auf das Können des Landwirtes an. Hierzu gehöre die richtige Auswahl des Schnittzeitpunktes, die Anwelkdauer, richtige Lagerung des Futters und Abdichtung der Miete.


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