Kreis Düren baut „Qualitätsnetzwerk MRSA“ mit auf
Von Redaktion [02.07.2010, 14.11 Uhr]

Monika Linden, Dr. Marianne Hoff-Gehlen und Nicole Savelsberg (v.l.) vom Gesundheitsamt des Kreises Düren bauen ein Qualitätsnetzwerk auf

Monika Linden, Dr. Marianne Hoff-Gehlen und Nicole Savelsberg (v.l.) vom Gesundheitsamt des Kreises Düren bauen ein Qualitätsnetzwerk auf

Patientensicherheit und Infektionsschutz sind wichtige Ziele allgemein und speziell bei der grenzüberschreitenden medizinischen Versorgung in der Euregio Maas-Rhein. Ein großes Problem ist hierbei das zunehmende Auftreten von Krankheitserregern, die mit Antibiotika nicht mehr oder unzureichend behandelbar, also resistent sind. Der mittlerweile bekannteste Vertreter ist der sogenannte MRSA (Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus), dessen Vorkommen in Deutschland mit den Jahren trotz aller Präventionsbemühungen und Hygienemaßnahmen immer noch zugenommen hat. Viele Bürger haben schon damit Bekanntschaft gemacht, etwa beim Besuch eines Patienten im Krankenhaus, wenn sie aufgefordert wurden, sich vor dem Zimmer Schutzkleidung anzuziehen und nach dem Besuch die Hände zu desinfizieren. Manche waren auch schon selbst betroffen und haben die Problematik am eigenen Leib erlitten.

Die Reduzierung von Infektionen mit MRSA und anderen noch resistenteren Bakterien ist von großer Bedeutung, wenn es um die Sicherheit für Patienten in Behandlungseinrichtungen innerhalb der Euregio geht. Eine Ausweitung und Verbesserung der vorhandenen Präventionsstrategien ist sowohl lokal als auch länderübergreifend notwendig. Daher beteiligt sich das Gesundheitsamt des Kreises Düren an einem interregionalen, von der EU, vom Land NRW und den teilnehmenden Kreisen (StädteRegion Aachen, Heinsberg, Euskirchen und Düren) geförderten Präventionsprojekt.

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Das Projekt umfasst u.a. Forschungsarbeiten zur Häufigkeit und zu Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Euregio Maas-Rhein und den Aufbau eines Erfassungssystems für Krankenhausinfektionen. Die Gesundheitsämter haben die Aufgabe übernommen, Qualitätsnetzwerke in ihren jeweiligen Kreisen zu schaffen. Das tut denn auch das Gesundheitsamt des Kreises Düren mit allen Partnern, die mit der Thematik befasst sind, also mit Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten, Altenheimen, Pflegediensten, Rettungsdiensten u.a.. Es geht um die Erarbeitung und Umsetzung gemeinsam abgestimmter einheitlicher Vorgehensweisen und Hygienemaßnahmen in all diesen Bereichen. Ein Ziel ist es auch, Ärzte, Pflegekräfte und interessierte Bürger, Betroffene und Angehörige mit Informationen zu versorgen. Diese sind schon jetzt über Internet-Plattformen wie www.mrsa-net.de und bald auch über www.euprevent.eu in leicht verständlicher Form zugänglich.

„In unserem Gesundheitsamt wird MRSA in den nächsten drei Jahren ein Arbeitsschwerpunkt sein“, kündigt Amtsleiterin Dr. Marianne Hoff-Gehlen an. Es sei ihr ein besonderes Anliegen, hier zur Verbesserung beizutragen. Mit Nicole Savelsberg als Moderatorin der Arbeitsgruppen der Gesundheitskonferenz steht ihr eine erfahrene Mitarbeiterin in Projektarbeit zur Seite. Monika Linden als Hygienefachkraft ist die Dritte im Bunde, die mit allen Fragen zu hygienisch korrektem Verhalten bestens vertraut ist. Bei Anfragen rund um das Thema MRSA finden Bürger sowie medizinische Fachkräfte und Institutionen hier Rat und Hilfe (Kontakt: 02421/22-0).


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