Kreis Düren und LVR kooperieren für Menschen mit Behinderung
Von Redaktion [30.05.2010, 16.25 Uhr]
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Kreis Düren wollen künftig noch enger bei den Hilfen für Menschen mit Behinderung und besonderen sozialen Schwierigkeiten zusammenarbeiten. Ziel einer jetzt geschlossenen Kooperationsvereinbarung ist es, gemeinsam die Unterstützungsstrukturen zu einem ,inklusiven Sozialraum' weiterzuentwickeln.
"Die Empfängerinnen und Empfänger von Eingliederungshilfe - einer Sozialhilfeleistung für Menschen mit Behinderung - sollen individuelle und bedarfsgerechte Unterstützung erhalten, um gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Dabei gilt der Grundsatz ,ambulant vor stationär'", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. "Wir wollen mehr Menschen mit Behinderungen als bisher ein selbstständiges Leben mit ambulanter Unterstützung in der eigenen Wohnung ermöglichen; auch Menschen, die heute noch in einem Wohnheim leben, sollen in eine eigene Wohnung wechseln können," erläuterte der Landrat weiter.
Auch die Leistungen für Eltern mit Behinderung und deren Kinder sollen weiterentwickelt werden. LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache ergänzte: "Unser übergreifendes Ziel ist es, die bestehenden Hilfen zu inklusiven Lebensverhältnissen weiterzuentwickeln. Wir wollen die in der Behinderten-Rechts-Konvention der UN formulierten Grundrechte für alle Menschen mit Behinderung Wirklichkeit werden lassen." Es gehe darum, Menschen mit Behinderungen nicht länger aus dem normalen Alltagsleben auszugrenzen.
Um diese gemeinsamen Ziele auch in der Praxis umzusetzen, verabredeten der Kreis Düren und der LVR, in gemeinsamen Regionalkonferenzen zu planen und sich abzustimmen. Die Vereinbarung sieht gemeinsames Controlling und Wirkungsüberprüfung vor. Jährlich sollen die erreichten Ziele bilanziert werden.
Derzeit erhalten kreisweit knapp 1200 Menschen mit Behinderung Wohnhilfe-Leistungen des LVR. Etwa 40 Prozent von ihnen leben in einem Wohnheim; rund 60 Prozent wohnen bereits selbstständig mit ambulanter Unterstützung in den eigenen vier Wänden.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 15.000 Beschäftigten für die etwa 9,6 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Förderschulen, zehn Kliniken, sechs Museen und seinen Heilpädagogischen Hilfen sowie als größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen in Deutschland erfüllt der LVR Aufgaben in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und der Kultur, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR lässt sich dabei von seinem Motto "Qualität für Menschen" leiten. Die 13 kreisfreien Städte, zwölf Kreise und die StädteRegion Aachen im Rheinland sind die Mitgliedskörperschaften. Sie tragen und finanzieren den LVR, dessen Arbeit von der Landschaftsversammlung Rheinland mit 128 Mitgliedern aus den rheinischen Kommunen gestaltet wird.
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