Kinoprogramm
"Sturm" im Jülicher KuBa
Von Redaktion [24.03.2010, 19.50 Uhr]
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Sein Studium im Fach Dokumentarfilm an der Münchner Filmhochschule beendete Hans-Christian Schmid 1992. Seitdem hat er sich mit beachtlichen bis exzellenten Filmen als einer der wichtigsten deutschen Regisseure seiner Generation etabliert. Ein weiterer Höhepunkt in seinem Werk feierte nun im Wettbewerb der Berlinale Premiere. Mit diesem neuen Projekt wagt sich Schmid an ein bedeutendes, aber auch sehr schwieriges Thema: das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. „Das Polit-Drama „Sturm“, eine deutsch-dänisch-niederländische Co-Produktion, ist die bisher ruhigste und konzentrierteste Arbeit des Regisseurs. Mit der Geschichte um eine mutige Anklägerin im Prozess gegen einen Kriegsverbrecher entfacht Schmid einen lautlosen Orkan, der seine Spuren hinterlässt“ meint Björn Helbig.
Der Film wir in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich am Donnerstag, 25. März, im Jülicher Kulturbahnhof um 20 Uhr gezeigt.
Hannah Maynard (Kerry Fox) ist Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und führt einen Prozess gegen Goran Duric (Drazen Kühn), einen ehemaligen Befehlshaber der jugoslawischen Volksarmee. Ihm wird vorgeworfen, für die Deportation und den späteren Tod bosnisch-muslimischer Zivilisten in Kasmaj, einer Kleinstadt in der heutigen Republika Srpska, verantwortlich zu sein.
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Als sich ein wichtiger Augenzeuge bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickt, schickt das Gericht eine Delegation nach Bosnien, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen erhärten sich, allem Anschein nach sagt er nicht die Wahrheit. Kurz darauf findet man seine Leiche; er hat sich in seinem Hotelzimmer das Leben genommen.
Hannah gibt den Fall noch nicht verloren. In der Hoffnung, neue Erkenntnisse zu gewinnen, reist sie zur Beerdigung des Zeugen nach Sarajevo und trifft dort auf dessen Schwester Mira (Anamaria Marinca). Schon bald gewinnt Hannah den Eindruck, dass die junge Frau viel mehr über den Angeklagten zu sagen hat als sie zunächst zugeben möchte.
Obwohl Mira Angst hat, sich der Vergangenheit zu stellen und damit ihre ahnungslose Familie zu gefährden, mit der sie sich in Deutschland ein neues Leben aufgebaut hat, liefert sie schließlich den entscheidenden Hinweis für Durics Verbrechen und erklärt sich bereit, ihre Aussage vor dem Tribunal in Den Haag zu wiederholen.
Unmittelbar vor der entscheidenden Verhandlung versuchen Durics Verteidiger, Miras Zulassung als Zeugin abzuwenden - und finden mit ihrem Anliegen unerwartet Unterstützung von Seiten der Richterschaft. Hannah begreift, dass ihre Gegner nicht nur auf der Anklagebank, sondern auch in den eigenen Reihen zu finden sind. Im Spannungsfeld zwischen dem politischen Interesse der Vereinten Nationen und ihrem eigenen Anspruch auf Unabhängigkeit kämpft Hannah gegen die Schattenseiten von Recht und Gerechtigkeit.
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