Ortsvorsteher Peter Schmitz hat ein wachsames Auge

Jugendliche solllen im Nordviertel mit anpacken
Von Dorothée Schenk [04.04.2010, 07.08 Uhr]

Ein Baum ist im Trommelwäldchen umgefallen. Stefan Sistemich (r.) und Ortsvorsteher Peter Schmitz klären die Sofortmaßnahme. Einen Tag später ist das Thema Geschichte

Ein Baum ist im Trommelwäldchen umgefallen. Stefan Sistemich (r.) und Ortsvorsteher Peter Schmitz klären die Sofortmaßnahme. Einen Tag später ist das Thema Geschichte

Mit dem Fahrrad und seinem Hund ist Peter Schmitz viel im Nordviertel unterwegs. Da sticht dem Ortsvorsteher, seit der Wahl 2009 im Amt, so manches Detail ins Auge. Gut, wenn man einen guten Draht in die Verwaltung hat. Den kann der Politiker mit 30-jähriger Erfahrung im Jülicher Stadtrat für sich nutzen und so brach er jüngst mit Stefan Sistemich vom Tiefbauamt zum Rundgang durch sein „Veedel“ auf.

„Sehen Sie hier das Loch?“ Peter Schmitz weist neben dem Fußweg „Am Wallgraben“ auf die Bodenvertiefung. Der Tiefbauamtsmann sieht das an dieser Stelle nicht zum ersten Mal. Vermutlich, da sind sich die Männer einig, liegt ein Teil Festungsanlage der Zitadelle darunter und sorgt für Absenkungen. Sistemich greift zum Handy und ordert sofort eine Absperr-Barke. So unkompliziert kann der Verwaltungsweg sein.

Das gelingt natürlich nicht immer: Etwa beim nächsten Anlaufpunkt im Trommelwäldchen. Hier notiert der Verwaltungsmann, dass der umgestürzte Baum als Sofortmaßnahme vom Weg gezogen werden muss, aber die „Einebnung“ und damit Verbreiterung des kleinen Verbindungsweges zwischen Artillerie- und Mannheimer Straße wird wohl noch auf sich warten lassen. „Das könnten wir im Zuge der Wirtschaftswege mitmachen“, sagt Sistemich. Es ist halt alles auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit. So ist sich der Bauingenieur klar darüber, dass die Artilleriestraße, an der der Bürgersteig im Teilstück zur Mannheimer Straße starke Aufwerfungen durch Wurzeln aufweist, grundsätzlich angegangen werden müsste. Das aber ist eine Frage der Kosten und in Zeiten knapper Kassen nicht leistbar. „Wir müssen immer unterscheiden zwischen Verkehrssicherheit und Verschönerungen.“

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Während die soliden Stützen des Unterstandes am Bolzplatz noch intakt sind, wurden die Bretter der Rückwand herausgebrochen.  Ortsvorsteher Peter Schmitz zeigt Stefan Sistemich (l.) den Schaden.

Während die soliden Stützen des Unterstandes am Bolzplatz noch intakt sind, wurden die Bretter der Rückwand herausgebrochen. Ortsvorsteher Peter Schmitz zeigt Stefan Sistemich (l.) den Schaden.

Ähnlich unsicher ist, ob der Wunsch von Peter Schmitz realisiert werden kann, einen neuen, nämlich metallenen Unterstand am Bolzplatz hinter der Röntgenstraße aufzubauen. Sistemich überschlägt schnell und meint: „Da kommen wir mit Fundament und Aufbauten schnell auf 10.000 Euro.“ Allerdings sagt er zu, mit dem Leiter des Bauhofs zu sprechen.

Um der Ordnung auf dem Bolzplatz aber zu seinem Recht zu verhelfen, ruft Ortsvorsteher Schmitz in den Ferien, am Donnerstag, 8. April, zur Aufräumaktion auf. Er hofft, dass von 10 bis 12 Uhr reichlich jugendliche helfende Hände zum Einsatz kommen.

Der Rundgang ist beendet. Der nächste Termin wartet: Der Besuch zu einem 80. Geburtstag als Vertreter der Stadt Jülich steht im Kalender des Ortsvorstehers Nordviertel. „Es ist schön, mit den Menschen so in Kontakt zu sein. Ich kenne ja auch viele schon lange, das ist ein bisschen so, als würde man selbst feiern“, schmunzelt Peter Schmitz.


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