Fachvortrag über Depression in Jülich
Von Redaktion [25.02.2010, 08.16 Uhr]

Zu den häufigsten Erkrankungen gehört die Depression, doch die Menschen reden nicht gerne darüber. In der Gesellschaft heißt es leistungsfähig und stark zu sein – und da passt die Depression nicht hinein. Ein Widerspruch, der gefährlich ist. Als die Öffentlichkeit durch den Selbstmord von Robert Enke mit der Krankheit konfrontiert wurde, war sie in aller Munde. „Das muss sie weiterhin bleiben“, meint Elke Bennetreu von der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich, „wir brauchen mehr Wissen über diese Krankheit, um Betroffenen zu helfen und gegebenenfalls sich selbst gegenüber aufmerksamer zu sein“. Gerade der Leistungssportler Robert Enke zeigt, wie versteckt die Krankheit ist, hinter welcher Fassade Betroffene weiter agieren und die Krankheit dahinter ihren dramatischen Verlauf nimmt.

„Haben wir nicht ein großes Problem schwach zu sein, kaputt, nicht mehr zu können und spielen – so lange es geht - mit im Spiel der Leistungsstarken, Belastbaren, Flexiblen und Alleskönner?“, fragt Elke Bennetreu kritisch weiter. „Aber was hat das eigentlich mit Depression zu tun? Wo ist die Abgrenzung zur Lebens-, Sinn- oder Wertekrise?

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Depression, eine Erkrankung, die doch eher gekennzeichnet ist von Antriebslosigkeit „eine Gesamterkrankung von Gefühl, Denken und Körper, eine „Gemütsstörung“, die sich in einem durchgehenden Gefühl von Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude ausdrückt. Eine Krankheit, in der der Antrieb gestört und das Selbstwertgefühl herabgesetzt ist – und man am liebsten im Bett bleiben möchte. Ist es die Angst zu versagen, ausgegrenzt zu sein, nicht mehr dazuzugehören, die viele Betroffene lange, wenn gar selbst unbemerkt, weitermachen lassen – um dann schließlich vielleicht nur noch einen Ausweg zu sehen?

Deshalb hat die Ev. Erwachsenenbildung sich entschlossen, einen qualifizierten Referenten zu diesem Thema nach Jülich zu holen, um über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu referieren. Der Dipl. Psychologe Dr. Gerhard Bliersbach, praktizierender Psychologe bei den Rheinischen Kliniken und Buchautor, wird am Dienstag, 2. März, um 19 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße 30 in Jülich referieren.

Die Gebühr beträgt 5 Euro. Um eine Anmeldung unter 02461/99 660 bzw. eeb@kkrjuelich.de wird gebeten.


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