Nahverkehr zufriedenstellend

Jülicher sind gut „angebunden“
Von tee [17.02.2010, 08.05 Uhr]

Nach und nach würden die Rahmenpläne angepasst. , so berichtete Kai Pachan vom Ingenieurbüro Rödel und Pachan. Das Fachbüro beschäftigt sich derzeit zum zweiten Mal mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Kreis Düren. Im jüngsten Planungsausschuss stellte er die neuen Erkenntnisse für das Jülicher Land vor – und griff einem JÜL-Vorschlag vor, einen Bürgerbus zu installieren.

Nach der Prüfung von Erschließung und Erreichbarkeit ist das Jülicher Land durchaus zufriedenstellend abgedeckt. Voraussetzung für eine solche Aussage ist, dass im Umkreis von 400 bis 500 Metern jeweils ein Anknüpfungspunkt an den öffentlichen Nahverkehr ist. Was theoretisch auf dem Papier steht, ist allerdings noch keine Praxis, wie die Ausschussmitglieder erfuhren. Denn nicht jede der Haltestellen ist auch verkehrstechnisch erschlossen. Dafür müssten sie sechsmal am Tag angefahren werden. Dies ist nicht überall gegeben, geschweige denn ein „ambitionierter“ 30-Minuten-Takt.

Bewertet wird außerdem, wie schnell die einzelnen Nachbarorte zu erreichen sind: Aldenhoven schneidet mit 16 Minuten ebenso gut ab wie Linnich mit 32 Minuten Fahrtzeit. „Eigentlich ein gutes Ergebnis“ wenn auch nicht ideal findet Pachan die Fahrzeiten zum Forschungszentrum (35 min), nach Güsten (48), Koslar (21), Barmen (28). Der öffentliche Verkehr läuft dort nicht gut, wo die Menschen mit dem Fahrrad oder zu Fuß genauso schnell oder schneller sind, erläuterte der Fachmann. Absolute Diaspora ÖPNV-technisch gesehen ist Titz: 56 Minuten dauert der Transfer. Ebenso wenig akzeptabel die 65 Minuten bis in die Kreisstadt Düren.

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Zur Verbesserung der Situation könnten Taktzahlen erhöht und Linienführungen verkürzt werden. Die Einführung eines so genannten Stadtbusses kam ebenfalls zur Sprache. Sie wird optimal in einem Umkreis von zwei bis vier Kilometern um die Stadt genutzt. Zwei Linien könnten bedient werden, deren Schnittpunkt am Walramplatz läge, so dass ein Umsteigen auf die andere Tangente möglich ist. „Bei einem Ortsbussystem müsste sich die Stadt natürlich finanziell beteiligen, “ erklärte Pachan. Um erfolgreich zu sein müssten die Menschen vor Ort diese Linien außerdem als „ihren Bus“ verstehen – „vielleicht unterstützt durch ein eigenes Logo oder Maskottchen“.

Franz Heckens, Vorsitzender des Vereins Pro-Bürgerbus NRW, der ebenfalls im Ausschuss vortrug, bestätigte die Erkenntnisse von Kai Pachan. Auch er bescheinigte einerseits eine gute Versorgung durch den ÖPNV, andererseits Verbesserungsmöglichkeiten durch einen Ortsbussystem. Zu Bedenken gab Heckens, dass ein Bürgerbus natürlich nur dort sinnvoll sei, wo er nicht in Konkurrenz zum ÖPNV tritt. Außerdem merkte er an, dass man sich mit einem Bürgerbus keine Freunde unter den ortsansässigen Taxiunternehmern machen würde.


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